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Projekte im Jahr 2023

Das Projekt Gleichstellung sichtbar machen - CEDAW in Niedersachsen blickt auf ein erfolgreiches Jahr 2023 zurück. In ganz Niedersachsen haben kommunale Gleichstellungsbeauftragte Veranstaltungen und Projekte durchgeführt. Neben den Themenschwerpunkten "Häusliche Gewalt/Gewalt gegen Frauen" und "Politische Partizipation von Frauen" waren die Themen "Frauen und Erwerbstätigkeit" und "Gender Planning" Schwerpunkte. 


Landkreis Göttingen

Empowerment von Politikerinnen
Politikerinnen empowern und Frauen für Politik begeistern, das war bereits im vergangenen Projektjahr ein besonderes Anliegen der Gleichstellungsbeauftragten aus dem Landkreis Göttingen. Auch im Jahr 2023 sollte dieses Ziel weiter verfolgt werden. So wurde die gleichberechtigte Teilhabe und Beteiligung von Frauen an politischen Willensbildungs- und Entscheidungsprozessen gefördert. Damit wurden Frauen langfristig und nachhaltig in ihrer politischen Arbeit unterstützt. Den Anfang machte eine öffentliche Podiumsveranstaltung mit hochkarätigen Politikerinnen.

Frauen aus unserer Region in die Politik – Motivation, Erfahrungen, Forderungen
Unter dem Motto: "Frauen aus unserer Region in die Politik – Motivation, Erfahrungen, Forderungen" fand die gemeinsame Podiumsdiskussion der Gleichstellungsbeauftragten Daniela Jeksties (Landkreis Göttingen) und Julia Kögler (Landkreis Northeim) am 01.09.2023 in Bovenden statt. Neben örtlichen Politikerinnen wie Karin Wode (Kreistagsmitglied Landkreis Göttingen) und Karen Pollock (Kreistagsmitglied Landkreis Northeim) waren Politikerinnen der Bundes- sowie Landesebene Frauke Heiligenstadt (Mitglied des Bundestages), Marie Kollenrott (Mitglied des Landtages) sowie Dr. Gabriele Andretta (Nds. Landtagspräsidentin a.D.) auf dem Podium zu Gast. Moderiert wurde die Diskussion von Gwendolin Jungblut.

Ein Paritätsgesetz soll in den Parlamenten dafür sorgen, dass die Gleichberechtigung von Frauen und Männern verwirklicht wird, indem Frauen und Männer zu gleichen Teilen die Parlamente besetzen. Das war die zentrale Forderung der Podiumsdiskussion. Frauen wollen in der Gesellschaft etwas Positives verändern und selbst mitgestalten. Sie sollen mutig sein und sich nicht unterkriegen lassen. Dr. Gabriele Andretta betont in diesem Zusammenhang: "Schluss mit dem Harmonieterrorismus". Damit auch in Zukunft verstärkt Frauen ihren Weg in die Politik finden, müssen Rahmenbedingungen weiterhin angepasst und auf die Bedürfnisse abgestimmt werden. Mit Hilfe von Frauen-Stammtischen könnte in der Zukunft ein geeigneter Raum geschaffen werden, um sich gegenseitig zu unterstützen und auszutauschen. >>>weiterlesen


Landkreis Osterholz

Von Politik über Gewalt bis hin zu Vereinbarkeit
Gleichstellung sichtbar und die UN-Frauenrechtskonvention im Landkreis bekannter machen – das war das Ziel der Gleichstellungsbeauftragten aus dem Landkreis Osterholz. Gemeinsam organisierten sie eine Aktions- und Veranstaltungsreihe zu verschiedenen Projektthemenschwerpunkten.

Zum Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen am 25.11.2023 haben die Gleichstellungsbeauftragten öffentlichkeitswirksam auf das Thema Digitale Gewalt aufmerksam gemacht. Postkarten und Webcam-Abdeckungen sollten auf die Gefahr von Spionagesoftwares hinweisen und sensibilisieren.

Zudem wurden in Zusammenarbeit mit dem Projekt „Demokratieleben“ Statements von verschiedenen demographischen Gruppen (u.a. Schüler:innen) zum Themenschwerpunkt Politische Partizipation von Frauen gesammelt und auf der gemeinsamen Facebookseite GleichstellungStärken veröffentlicht.

Den Anfang machte die Workshopreihe „Finden Sie noch den Knopf zum Abschalten?“, die sich dem Thema Frauen und Erwerbsarbeit aus der Perspektive der gerechten Aufteilung von Sorgearbeit in der Familie nähert. Darauf folgt ein Workshop rund um das Thema finanzielle Absicherung.

Finden Sie noch den Knopf zum Abschalten?
Eine gerechte Aufteilung der Sorgearbeit beinhaltet viele Aspekte. Neben den sichtbaren Aufgaben im Alltagsleben, müssen auch viele unsichtbare Aufgaben mitgedacht werden. Dazu gehören vor allem Planungs- und Koordinierungsprozesse, die die alltäglichen sichtbaren Aufgaben begleiten und eine erhebliche Belastung darstellen können. Die eigentliche Belastung ist dabei, für alles verantwortlich zu sein. Eine Verantwortung, die in den allermeisten Fällen den Frauen zukommt.
Diese Belastung kann so schwerwiegend sein, dass sie zu burnoutähnlichen Symptomen führt. (Vgl. https://equalcareday.de/was-ist-mental-load/) Diese unsichtbaren Aufgaben/Belastung, die einen immer beschäftigen und dafür sorgen, das Dinge erledigt werden, wird Mental Load genannt.

Wie der Mental Load aufgeteilt und damit die Erholungsfähigkeit erhalten werden kann, wurde gemeinsam mit der UGB- Gesundheitstrainerin und Do care Trainerin Claudia Colantoni in einem zweitägigen Online-Workshop erarbeitet. Am 08.06.2023 und 13.06.2023 lernten die Teilnehmerinnen u.a. Grenzen zu setzen, sich eigene Ressourcen und Erfolge bewusst zu machen und eigene Stärken zu erkennen und zu nutzen.
Mehr dazu finden Sie hier.

Finanzielle Landkarte – Auf der Spur des Unbewussten
Am 07.11.2023 luden die Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises zu einem interaktiven Workshop rund um das Thema Finanzen ein. Gemeinsam mit der Referentin Susanne Ehmann (Encouraging- und FFL- Trainerin) gestalteten die Teilnehmerinnen eine „Finanzielle Landkarte“ und setzten sich u.a. mit den Themen Vermögensaufbau, Vorsorge aber auch dem Abbau von Schulden auseinander. Die Hybrid-Veranstaltung begann um 19 Uhr im Großen Saal des Kreishauses. Hier finden Sie den Flyer.

Ergänzend erhielten die Teilnehmerinnen die Broschüre „Mein Geld – meine Entscheidung“, die im Rahmen des CEDAW Projekte entstanden ist. Mehr dazu finden Sie hier.


Stadt Wilhelmshaven

Hindernisse für die gleiche Teilhabe von Frauen in allen Lebensbereichen zu beseitigen, ist ein wesentliches Ziel der UN-Frauenrechtskonvention. Um dieses Ziel zu erreichen, ist es notwendig Frauen in ihrer Vielfalt wahrzunehmen und zu erkennen, dass manche Frauen besonders von Diskriminierung betroffen sind. Entsprechend verlangt CEDAW das Zusammenwirken mehrerer Unterdrückungsmechanismen – die sogenannte Intersektionalität – zu berücksichtigen und anzugehen.
Die Stadt Wilhelmshaven möchte sich diesem Thema widmen und die Öffentlichkeit über das Zusammenwirken mehrerer Diskriminierungsformen und Auswirkungen auf Betroffene mit der Wanderausstellung „Königin WÜRDE“ sensibilisieren.

Ausstellung: „Königin WÜRDE“
In der Wanderausstellung wurden mehrere Frauen unterschiedlicher Herkunftskulturen und Altersgruppen zu ihrer individuellen, biografischen Sicht auf das Thema „Würde“ portraitiert. Dabei wurde deutlich, dass ein diskriminierungsfreies Leben noch immer keine Selbstverständlichkeit ist. Selbstbestimmung, Zugang zu Bildung und Gewaltfreiheit sind nur einige Themen, die die Frauen in diesem Zusammenhang beschäftigen.

Die Open-Air-Ausstellung wurde vom 07. Bis 20. August 2023 in Wilhelmshaven auf der Grünfläche Adalbertachse an der Adalbertstraße gezeigt. Die Ausstellungseröffnung fand am Montag, den 07.08.2023, um 18 Uhr statt. Neben einem kurzen Input zur Frauenrechtskonvention, wurden auch Erfahrungsberichte von Frauen gehört, die an der Ausstellung mitgewirkt haben. Ergänzend zur Ausstellung wurden an zwei Tagen Kreativworkshops angeboten und am 14.08.2023 ein öffentlicher Austausch von der Gleichstellungsbeauftragten initiiert.
Ziel war es sich über das Thema Gleichstellung auszutauschen und Wünsche und Anregungen aus der Bevölkerung zu ermitteln.
Hier finden Sie den Flyer.


Landkreis Cloppenburg

Aufmerksamkeit schaffen, Hilfeleistungen ins Blickfeld rücken und das Thema häusliche Gewalt enttabuisieren: Das waren die Ziele einer neuen Kampagne, die überall im Landkreis Cloppenburg gestartet wurde. Gemeinsam von und mit den Gleichstellungsbeauftragten der Städte und Gemeinden im Landkreis Cloppenburg wurden ab dem Spätsommer 2023 an vielen Stellen im öffentlichen Raum Metallschilder mit den wichtigsten Hilfetelefonnummern bei häuslicher Gewalt angebracht.
So sollten die Hilfsangebote auch unter Vertrauten bekannt und Mut gemacht werden, Schritte zu ergreifen. Die Idee hinter den Schildern war, niedrigschwellig und nebenbei im Alltag auf die Hilfemöglichkeiten aufmerksam zu machen. Diese Schilder-Aktion sollte das Thema häusliche Gewalt breiter in die öffentliche Wahrnehmung transportieren und zu einer Enttabuisierung sowie Sensibilisierung beitragen. Niedrigschwellig und nah dran.

Mehr dazu finden Sie hier (unter Bankschilder-Aktion gegen häusliche Gewalt).


Landkreis Oldenburg

Fast jeden dritten Tag stirbt in Deutschland eine Frau durch die Hand ihres Partners oder Ex-Partners. Im Jahr 2022 wurden 133 Frauen Opfer eines Femizids – also der Tötung aufgrund ihres Geschlechtes durch Männer.
Um auf dieses wichtige Thema aufmerksam zu machen und ein Zeichen gegen Femizide zu setzen, erarbeiteten die Gleichstellungsbeauftragten im Landkreis Oldenburg ein gemeinschaftliches Projekt.

In Anlehnung an das internationale Kunstprojekt „Rote Schuhe – Zapatos Rojos“ wurden im November 133 Paar Rote Schuhe vor dem Kreishaus des Landkreises Oldenburg installiert und der Öffentlichkeit präsentiert. Die Anzahl der Schuhpaare (133) sollte die Femizidopfer in Deutschland (133 für 2022) repräsentieren.
Danach wurden die Roten Schuhe auf die Rathäuser der mitwirkenden Gemeinden im Landkreis Oldenburg aufgeteilt.

STOPP FEMIZIDE jetzt – „Zapatos Rojos – Rote Schuhe“
Am 20. November 2023 wurde das Kunstprojekt um 15 Uhr im Kreishaus des Landkreises mit Grußworten u.a. vom Landrat Dr. Christian Pundt sowie lokalen Sprecher:innen (Stützpunkt gegen Häusliche Gewalt Landkreis Oldenburg) eröffnet.
Nach gemeinsamer Begehung der Kunstinstallation, gab Margherita Bettoni einen Input zum Thema Femizide und Partnerschaftsgewalt. Sie ist u.a. Co-Autorin des Buches „ALLE DREI TAGE – Warum Männer Frauen töten und was wir dagegen tun müssen“ und Investigativjournalistin mit den Schwerpunkten Organisierte Kriminalität und sexualisierte Gewalt.

Eine Taschentuch-Aktion, mit den wichtigsten Hilfsangeboten bedruckt, unterstützte die Öffentlichkeitsarbeit und die Bekanntmachung des Projektes. Die Taschentücher wurden durch Kooperationspartner im Landkreis Oldenburg während des gesamten Projektzeitraums (November) u.a. an Arztpraxen, Kindergärten, in Ämtern und Verwaltungen, Volkshochschulen verteilt, so dass die Informationen eine breite Öffentlichkeit erreichten.
Das Kunstprojekt und das Rahmenprogramm sollten das Bewusstsein für Femizide in Deutschland schärfen und die Ausmaße von Gewalt gegen Frauen verdeutlichen.
Hier finden Sie mehr dazu.


Stadt Oldenburg

Gewalt gegen Frauen kommt in allen sozialen Schichten und Altersgruppen vor und hat viele Gesichter: sexuelle Belästigung, Demütigung, Beleidigung, Prügel, Bedrohung, soziale Kontrolle, sexuelle Nötigung, Stalking oder Vergewaltigung um nur einige zu nennen (https://www.hilfetelefon.de/gewalt-gegen-frauen.html). Sie beginnt schon mit der alltäglichen Anmache und kann schlimmstenfalls mit einem Femizid enden.

Das Gleichstellungsbüro der Stadt Oldenburg möchte mit einer großangelegten Öffentlichkeitskampagne zum Thema „Gewalt gegen Frauen“ sensibilisieren und über verschiedene Formen von Gewalt aufklären.

Catcalls werden sichtbar gemacht
Anlässlich des bundesweiten Aktionstags gegen Catcalling setzt das Gleichstellungsbüro der Stadt Oldenburg auf Sichtbarkeit. Ab dem 9. Juni waren Litfaßsäulen im Stadtgebiet mit unschönen Beispielen von Catcalls plakatiert, auch Schaufenster in der Innenstadt wurden gestaltet. „Catcalls sind eine gezielte Machtdemonstration und Herabwürdigung“, betont Renate Vossler, stellvertretende Gleichstellungsbeauftragte. „Durch die Beteiligung an diesem bundesweiten Aktionstag möchten wir die Gesellschaft sensibilisieren, Mädchen und Frauen stärken und insbesondere auch Männer auffordern, sich gegen ihre übergriffigen Geschlechtsgenossen zu positionieren.“ Mehr dazu finden Sie hier.


Proaktiv gegen K.O.-Tropfen
K.O.-Tropfen sind in Deutschland für eine hohe Dunkelziffer an Straftaten mitverantwortlich. Die Erinnerungslücken der Opfer sind groß und die Substanzen lassen sich nur sehr kurz nachweisen. Auch wenn der Verdacht vielleicht sogar auf ein manipuliertes Getränk fällt, verhindern Unsicherheit und Scham der Betroffenen oft das gebotene schnelle Handeln.
Das Gleichstellungsbüro möchte auf die Gefahr von K.O.-Tropfen aufmerksam machen und dazu aufrufen, auf sich selbst und auf andere zu achten. Dazu hat es Videos entwickelt, die bei Konzerten, in Clubs und unterschiedlichsten Veranstaltungen genutzt werden können, um für die Thematik zu sensibilisieren. Die in unterschiedlichen Umgebungen entstandenen Videos sind vielseitig einsetzbar und werden Interessierten kostenlos zur Verfügung gestellt. Sie wurden insbesondere für die Nutzung auf Social-Media-Kanälen konzipiert. Die Kulturetage in Oldenburg machten es vor und haben die ersten beiden Videos im Rahmen der Werbung für den jetzt beginnenden Oldenburger Kultursommer auf ihrem Social-Media-Account eingebunden.
Sämtliche Videos  der Kampagne können Sie hier ansehen. Sie werden kostenlos zur Verfügung gestellt und können bei der Gewaltschutzkoordinatorin unter Johanna.Reimann@stadt-oldenburg.de angefragt werden.

Alternativ können auch Plakate in verschiedenen Größen bestellt werden. Mehr dazu finden Sie hier.

Kampagne gegen Alltagssexismus

Sexismus hat in unserer Gesellschaft keinen Platz, darüber sind sich die meisten einig – zumindest dann, wenn es um deutliche Vorkommnisse wie sexuelle Übergriffe geht. Sexismus beginnt aber schon viel früher: Es sind die Fragen nach Kindern und Karriere, die Männern nicht gestellt werden, frauenverachtende Witze in der Männerumkleide und Anspielungen gegenüber Frauen, die als Kompliment deklariert werden.
Alltagssexismus wird häufig nicht ernst genommen, aber er prägt ein objektivierendes Verständnis von Frauen. Dieses wirkt sich auf Rollenbilder aus, auf unausgeglichene Care-Arbeit, romantisiertes Stalking, die Schuldfrage bei Übergriffen oder mehr.

Mit der Kampagne „Sexismus sagt mehr über dich, als du denkst“ verändert das Gleichstellungsbüro die Perspektive: Statt Frauen zu erklären, wie sie sich in unangenehmen Situationen verhalten können, richtet sich die Aufmerksamkeit auf Männer, die sich sexistisch verhalten oder äußern – teilweise unbeabsichtigt oder zumindest unbedacht.
Die Kampagne möchte Männer dazu anregen, sich mit dem Thema Alltagssexismus auseinanderzusetzen und sich zu trauen, einen Blick auf den eigenen Anteil daran zu werfen.

Postkarten sowie DIN A2 Plakate können per Mail beim Gleichstellungsbüro der Stadt Oldenburg angefragt werden unter gleichstellung@stadt-oldenburg.de
Mehr dazu finden Sie hier.


Stadt Delmenhorst

Die Symptome von K.O.-Tropfen und dem Konsum alkoholischer Getränke können sich stark ähneln. So bemerken Betroffene teilweise erst zu spät oder gar nicht, dass sie Opfer geworden sind. Je nach Dosierung reicht die Wirkung von K.O.-Tropfen von Entspannung, sexueller Enthemmung bis hin zur Bewusstlosigkeit (Vgl. https://ko-tropfen-nein-danke.de/ko-tropfen), rückwirkend können sich Betroffene an die Geschehnisse kaum noch erinnern. Dabei sind Betroffene unter dem Einfluss der „Droge“ bereits vor der Bewusstlosigkeit praktisch willenlos, manipulierbar und können sich gegen Täter:innen nicht wehren. Umso wichtiger ist es über die Wirkung von K.O.-Tropfen aufzuklären.

„Gib K.O. – Tropfen keine Chance!“ - so hieß die Aufklärungskampagne der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Delmenhorst. Auftakt war im September der traditionelle Kramermarkt, der von vielen Menschen aus allen Bevölkerungsschichten besucht wird.
Vom 09.09 bis 13.09.2023 wurden an allen Ess- und Getränkeständen Poster ausgehängt, Postkarten ausgelegt und bedruckte Bierdeckel verteilt, auf denen wichtige Informationen und Hilfsangebote zu dem Thema K.O.-Tropfen zu finden waren. Ein Highlight der Kampagne waren Flaschendeckel aus Silikon, die zum Schutz vor K.O.-Tropfen dienten und Tipps zur Prävention beinhalteten. Unterstützung bekam die Stadt Delmenhorst für die Umsetzung der Kampagne auch vom Schausteller-Verband.
Zur Nachhaltigkeit der Kampagne ist es geplant, die Materialien auch für andere/zukünftige Events und Feste der Stadt Delmenhorst zu nutzen. 


Hansestadt Lüneburg

Es ist unerlässlich, angesichts der fortschreitenden Klimakrise und den wachsenden Herausforderungen im Verkehrssektor, Mobilitätssysteme zu überdenken und alternative Lösungen voranzutreiben. Dabei sollte der Fokus nicht allein auf der Förderung umweltfreundlicher Verkehrsmittel und der Schaffung entsprechender Infrastrukturen liegen, sondern auch auf Gerechtigkeitsfragen und der Berücksichtigung der unterschiedlichen Bedürfnisse und Erfahrungen verschiedener Bevölkerungsgruppen.
Frauen und Männer haben unterschiedliche Mobilitätsbedürfnisse und -erfahrungen aufgrund sozialer Rollen, gesellschaftlicher Erwartungen und individueller Lebenssituationen. Historisch gewachsene Infrastrukturen sind geschlechterungerecht und benachteiligen vor allen Dingen Frauen. Eine geschlechtersensible Betrachtung der Mobilitätswende ermöglicht es, diese Unterschiede anzuerkennen und gezielt Maßnahmen zu ergreifen, um die Gleichstellung der Geschlechter in Bezug auf Mobilität zu fördern.

In der Hansestadt Lüneburg wird aktuell an der Entwicklung eines Nachhaltigen Urbanen Mobilitätsplans (NUMP) gearbeitet. Dabei werden die aktive Mobilität, sprich der Fuß- und Radverkehr, der öffentliche Personennahverkehr, der fließende als auch der ruhende Straßenverkehr, Intelligente Verkehrssysteme sowie Lieferverkehre in den Blick genommen.
Diesen Einschnitt möchte die Gleichstellungsbeauftragte der Hansestad Lüneburg nutzen, und ganz im Sinne der Frauenrechtskonvention feministische Perspektiven und Methoden in Planungsprozesse miteinbeziehen, partizipative Parität ermöglichen und ein Bewusstsein über die mobilen Bedürfnisse, die z.B. durch Sorgearbeit entstehen, schaffen.

Ausschuss für Mobilität – Gleichstellung und Verkehr
Den Anfang machte am 07.09.2023 ein einführender Input zu dem Thema „Gleichstellung und Verkehr: Mobilität für die ganze Gesellschaft“ im Mobilitätsausschuss der Stadt Lüneburg. Als Referentin war Juliane Kraus von plan & rat – Büro für kommunale Planung und Beratung (http://www.plan-und-rat.de/) aus Braunschweig geladen. Die Verkehrsplanerin hat die Verantwortlichen in das Thema gendergerechte Stadtplanung mit Blick auf den Bereich Mobilität eingeführt und die Bedeutung für die Hansestadt aufgezeigt.

Ziel ist/war es die Mitglieder des Mobilitätsausschusses sowie die Verwaltungsmitarbeitenden im Bereich Mobilität dabei zu unterstützen, Gender-Themen in den NUMP-Prozess aufzunehmen und geschlechtergerechte Lösungsansätze in der Mobilitätswende Lüneburgs zu verankern.

Nachhaltige Mobilität in Lüneburg geschlechtergerecht gestalten
Gerechtigkeitsfragen sollen im Nachhaltigen Urbanen Mobilitätsplan NUMP ebenso Berücksichtigung finden wie die Förderung umweltfreundlicher Verkehrsmittel und die Schaffung entsprechender Infrastrukturen. Denn eine geschlechtersensible Betrachtung der Mobilitätswende ermöglicht es, die unterschiedlichen Mobilitätsbedürfnisse und -erfahrungen anzuerkennen und gezielt Maßnahmen zu ergreifen, um die Gleichstellung der Geschlechter in Bezug auf Mobilität zu fördern.

Wie die Einbeziehung von Geschlechterperspektiven in Planungsprozesse funktioniert und wie die Umsetzung u.a. partizipative Parität begünstigen kann, wurde am 18.09.2023 in einem interaktiven Workshop mit den Expertinnen Dipl. Ing. Julianae Krause und Dr. Ines Kawgan-Kagan erarbeitet und gemeinsam mit den Teilnehmenden konkret auf Lüneburg und auf den NUMP übertragen.


Stadt Wolfsburg

Anknüpfend an den Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen organisierte das Gleichstellungsreferat der Stadt Wolfsburg eine Veranstaltungsreihe rund um das Thema Gewalt gegen Frauen. Fünf Veranstaltungen fanden in Kooperation mit (lokalen) Beratungsstellen (Dialaog e.V., Weiße Ring) und der Staatsanwaltschaft Braunschweig statt. Sie sollten Möglichkeiten zum Nachdenken, Mitreden und Mitmachen bieten. Es wurden Formen von Gewalt, Beratungsangebote, Möglichkeiten des Selbstschutzes, Ablauf von Strafverfahren und ein rechtlicher Einblick vermittelt. 

Am 15. November 2023 führte Angi Frick vom Projekt firewall die Teilnehmenden in die Themen Antifeminismus und (Trans-)Misogynie in den sozialen Netzwerken ein. „Firewall“ ist ein Trainer:innen Netzwerk der AAS. Dabei ging es um Fragen wie: Was steckt hinter dieser Entwicklung im digitalen Raum und somit auch im Alltag? Und welche Gefahren und Folgen bringt sie mit sich?

Am 21. November 2023 stellte die Beratungsstelle Weißer Ring ihre App zur unkomplizierten Beweissicherung vor. Durch den Vortrag sollten Verletzte/Betroffene von Gewalt die Hemmschwelle zur Beweissicherung genommen werden.
Alleine im letzten Jahr wurden in Deutschland 21.436 Fälle von Stalking polizeilich erfasst. Diese jährlich steigenden Zahlen zeigen, dass Stalking zu einem traurigen alltäglichen Problem in unserer Gesellschaft geworden ist. Häufig sind es (Ex-)Partner, abgewiesene Verehrer, Nachbarn oder sogar Kollegen, die sich auf unangemessene und belastende Weise annähern.
Die "No Stalk App" hilft Vorfälle verschlüsselt und beweissicher zu dokumentieren und zu speichern. Um die Handhabung dieser App zu erklären und offene Fragen zur Nutzung zu beantworten, bot der Weiße Ring e. V. diesen Vortrag an.

Am 23. November 2023 luden die Kooperationspartner Dialog e.V. und das Gleichstellungsreferat zu einer Kinovorführung im Delphin Palast in Wolfsburg ein.
Der Titel des Films lautete "Die Macht der Frauen". Darin geht es um Anwältin Annabelle Martinelli, die Opfer häuslicher Gewalt berät. Ihre neue Mandantin ist Doreen Markowitz, die von ihrem Mann regel-mäßig misshandelt wird. Obwohl die Situation eindeutig scheint, zieht Annabelles Mandantin die Anzeige vor Gericht unerwartet zurück und behauptet, sich selbst verletzt zu haben. Nach einer tragischen Wendung muss Annabelle erneut herausfinden, was Wahrheit und was Lüge ist.
„Die Macht der Frauen“ zeigte den Alltag von gewaltbetroffenen Frauen und die Hürden, die eine strafrechtliche Verfolgung für Betroffene mit sich bringt.

Am 28. November 2023 ermöglichte ein Input der Staatsanwalt Braunschweig einen Einblick in den Ablauf eines Strafverfahrens. Der Vortrag erklärte, was ein Strafverfahren eigentlich ist, wie dieser abläuft und was zu beachten ist.
Dabei handelte es sich um ein reines Informationsagebot zum Ablauf und der Struktur eines Strafverfahrens. Die Beantwortung von fallbezogenen Fragen oder eine individuelle Rechtsberatung waren nicht möglich

Am 30. November wurde von der Referentin Prof. Dr. Henschel die Istanbul-Konvention, ihre Bedeutung und den Stand der Umsetzung in Deutschland vorgestellt. Dieser Vortrag wurde als Hybridveranstaltung organisiert.
Die Istanbul-Konvention ist das bedeutendste Europaabkommen zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt. Auch Deutschland hat sich durch die Mitzeichnung dazu verpflichtet, gegen geschlechtsspezifische Gewalt vorzugehen. Mittlerweile ist die Istanbul-Konvention seit 5 Jahren in Kraft. Doch was hat sich alles in den letzten 5 Jahren getan und wo sind noch Entwicklungsbedarfe? Diese und weitere Fragen beantwortete Frau Prof. Dr. Henschel von der Leuphana-Universität.

Neben dieser Informationsreihe wurde im Dezember 2023 die interaktive Ausstellung ECHT FAIR! zur Prävention von (häuslicher) Gewalt für Kinder ab der 5. Klasse eröffnet. Sie war in mehrere Stationen gegliedert, die u.a. die Themen „Gewaltig“, „Hilfe“ und „Mit Recht“ behandelten und vernetzte Hilfsangebote aufzeigten.
Das Projekt der Stadt Wolfsburg erarbeitete das Thema „Gewalt an Frauen“ aus verschiedenen Perspektiven und vermittelte ein ganzheitliches Bild aus Ursachen, Auswirkungen und Prävention.


Landkreis Stade

Im Landkreis Stade planten die Gleichstellungsbeauftragten in Kooperation mit dem Netzwerk Häusliche Gewalt eine große Öffentlichkeitskampagne zum Themenschwerpunkt „Gewalt gegen Frauen“. Plakate und Tüten u.a. mit der Aufschrift „Frauenrechte sind Menschenrechte“ sollten auf das Thema und wichtige lokale Beratungsstellen/Ansprechpartner aufmerksam machen.
Die Materialien wurden vom 25.11. bis 10.12.2023 in verschiedenen Geschäften und auf Märkten im Landkreis Stade herausgegeben bzw. ausgehangen. So sollten möglichst viele Menschen niedrigschwellig erreicht werden.
Ziel war es, die Bevölkerung für das Thema Häusliche Gewalt zu sensibilisieren, aufzuklären und regionale Hilfsangebote sichtbar zu machen. Die Aktion wurde von einer breiten Öffentlichkeitsarbeit über Presse und Social Media flankiert.


Landkreis Emsland

Auf allen politischen Ebenen - EU, Bund, Länder, Kommunen – ist der Frauenanteil an Mandaten geringer als der der Männer.
Um dies zu ändern, hat sich 2019 das Bündnis „50:50 Mehr Frauen in die Politik“ gegründet, mit dem Ziel die Politische Partizipation von Frauen zu stärken und eine 50:50 Verteilung der Geschlechter in der Politik zu fördern. Dem Bündnis gehören 23 Partner:innen aus Kommunen, Verbänden und Bildungshäusern aus dem Landkreis Emsland, Landkreis Grafschaft Bentheim und der Region Osnabrück an.
Die Gleichstellungsbeauftragten und die Bündnispartner:innen möchten das Bündnis auf Grundlage der bisherigen Erfahrungen und Erkenntnisse für die Zukunft aufstellen und effektive Strategien entwickeln, um mehr Frauen in die Politik zu bringen.
So wurden in einem Workshop am 12.10.2023 Ziele und Maßnahmen reflektiert. Gleichzeitig organisierte der Landkreis ein Empowermentworkshop für kommunale Politikerinnen am 07.12.2023. Ziel war es die Frauen zu stärken, sie zu unterstützen und mit dem nötigen Handwerkszeug auszustatten.


Landkreis Vechta

Die gute Versorgung von Schwangeren, Kindern und Familien im ländlichen Raum ist besonders für Niedersachsen als großes Flächenland ein sehr wichtiges Anliegen, bei dem noch großer Handlungsbedarf besteht. Der Landkreis Vechta wollte mit einem Podcast „Abenteuer Geburt – Viel Leben auf dem Land“ auf diesen Themenschwerpunkt aufmerksam machen.
In sechs Episoden wurden unter anderem Unterstützungsangebote bei Schwangerschaft und Elternschaft transportiert und Probleme der Geburt auf dem Land diskutiert – mit dem Ziel die Gesellschaft und vor allem Entscheidungsträger:innen zu sensibilisieren. Neben Expert:inneninterviews kamen auch Eltern zu Wort.


Was lief in den Modellregionen im Jahr 2023?

Dazu finden Sie hier die Rückblicke. U.a. wurden zum Thema Gender Planning in der Stadt Stade einige Veranstaltungen durchgeführt. In der Modellregion Göttingen stand das Thema politische Partizipation und Gender Budgeting im Vordergrund. In der Stadt Osnabrück wurde ein "Mahnmal gegen geschlechtsspezifische Gewalt" erstellt.

 

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