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Projekte im Jahr 2023

Das Projekt Gleichstellung sichtbar machen - CEDAW in Niedersachsen geht auch 2023 weiter. Kommunale Gleichstellungsbeauftragte aus Niedersachsen können wieder Anträge auf eine Förderung für eigene Veranstaltungen und Maßnahmen bei Gleichberechtigung und Vernetzung e.V. stellen. Neben den Themenschwerpunkten "Häusliche Gewalt/Gewalt gegen Frauen" und "Politische Partizipation von Frauen" können Anträge zu den Themen "Frauen und Erwerbstätigkeit" und "Gender Planning" eingereicht werden. 


Landkreis Göttingen

Empowerment von Politikerinnen
Politikerinnen empowern und Frauen für Politik begeistern, das war bereits im vergangenen Projektjahr ein besonderes Anliegen der Gleichstellungsbeauftragten aus dem Landkreis Göttingen. Auch in diesem Jahr möchten sie die gleichberechtigte Teilhabe und Beteiligung von Frauen an politischen Willensbildungs- und Entscheidungsprozessen fördern und Frauen langfristig und nachhaltig in ihrer politischen Arbeit unterstützen.
Den Anfang machte eine öffentliche Podiumsveranstaltung mit hochkarätigen Politikerinnen.


Frauen aus unserer Region in die Politik – Motivation, Erfahrungen, Forderungen
Unter dem Motto: "Frauen aus unserer Region in die Politik – Motivation, Erfahrungen, Forderungen" fand die gemeinsame Podiumsdiskussion der Gleichstellungsbeauftragten Daniela Jeksties (Landkreis Göttingen) und Julia Kögler (Landkreis Northeim) am 01.09.2023 in Bovenden statt.
Neben örtlichen Politikerinnen wie Karin Wode (Kreistagsmitglied Landkreis Göttingen) und Karen Pollock (Kreistagsmitglied Landkreis Northeim) waren Politikerinnen der Bundes- sowie Landesebene Frauke Heiligenstadt (Mitglied des Bundestages), Marie Kollenrott (Mitglied des Landtages) sowie Dr. Gabriele Andretta (Nds. Landtagspräsidentin a.D.) auf dem Podium zu Gast.
Moderiert wurde die Diskussion von Gwendolin Jungblut, die neben ihrer Arbeit als Managerin, Trainerin und Coach eine leidenschaftliche Politikerin ist. Mit einem Grußwort des Landrats Marcel Riethig wurde die Veranstaltung eröffnet.

Ein Paritätsgesetz soll in den Parlamenten dafür sorgen, dass die Gleichberechtigung von Frauen und Männern verwirklicht wird, indem Frauen und Männer zu gleichen Teilen die Parlamente besetzen. Das war die zentrale Forderung der Podiumsdiskussion. Frauen wollen in der Gesellschaft etwas Positives verändern und selbst mitgestalten. Sie sollen mutig sein und sich nicht unterkriegen lassen.
Dr. Gabriele Andretta betont in diesem Zusammenhang: "Schluss mit dem Harmonieterrorismus". Damit auch in Zukunft verstärkt Frauen ihren Weg in die Politik finden, müssen Rahmenbedingungen weiterhin angepasst und auf die Bedürfnisse abgestimmt werden. Mit Hilfe von Frauen-Stammtischen könnte in der Zukunft ein geeigneter Raum geschaffen werden, um sich gegenseitig zu unterstützen und auszutauschen.
Für den musikalischen Rahmen sorgte Henrike Senger, ein Singer/Songwriterin aus Einbeck.

Schlagfertigkeitstraining
„Schlagfertigkeit ist etwas, worauf man erst 24 Stunden später kommt“. Dieses Zitat von Mark Twain bringt die Ernüchterung auf den Punkt, wenn einem keine schnelle Reaktion auf eine unpassende Bemerkung eingefallen ist. Im beruflichen und im privaten Alltag wird man immer wieder mit rhetorischen Attacken, Behauptungen, flapsigen Sprüche oder kompetenzanzweifelnden Sticheleien konfrontiert. Und häufig fällt es in der akuten Situation schwer, angemessen und zugleich selbstbewusst zu reagieren.

Doch wie funktioniert Schlagfertigkeit? Welche Techniken sind erlernbar? Wie ist es möglich, in der jeweiligen Situation souverän zu bestehen und sich positiv vom Gegenüber abheben? Und wann ist es tatsächlich besser, nichts zu sagen? Genau hier setzt das Schlagfertigkeits-Seminar des Landkreis Göttingens an.

Politisch interessierte Frauen lernen hier sich gegen verbale Angriffe anderer zu wehren, die eigene Überlegenheit zu demonstrieren und ein Zeichen für ein wertschätzendes Miteinander zu setzen. Durch den Workshop begleitet Referentin Gwendolin Jungblut (Mitinhaberin The LeaderShip, Journalistin, Pressesprecherin, Ratsfrau, Kreistagsabgeordnete, https://www.theleadership.de/ueber-uns.php ).

Der Workshop findet 4 x im Landkreis Göttingen statt - jeweils von 11.00 – 17.30 Uhr:

Sa., 02.09.2023 in Hann. Münden im Rathaus, Böttcherstr. 3, 34346 Hann. Münden
Sa., 07.10.2023 in Rosdorf, Familienzentrum Rosdorf, Anne-Frank-Weg 2, 37124 Rosdorf
Sa., 14.10.2023 in Osterode, VHS Geschäftsstelle Osterode, Neustädter Tor 1-3, 37520 Osterode
Sa., 11.11.2023 in Duderstadt, Stadthaus, Sitzungssaal, Worbiser Straße 9, 37115 Duderstadt

Mehr Informationen finden Sie hier.

Gewalt gegen Frauen
Der Zugang zu Informationen über Gewaltschutz ist für Frauen im ländlichen Raum schwierig. Diese Situation verschärft sich, wenn Frauen zu vulnerablen Gruppen zählen, wie beispielsweise Frauen mit Behinderungen und/oder geringen Deutschkenntnissen. Eigenständig nach Beratungsstellen zu recherchieren ist vielen Betroffenen kaum möglich, eine lange Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln anzutreten erst recht nicht.
Die Gleichstellungsstelle des Landkreises Göttingen möchte den Zugang für Frauen aus diesen vulnerablen Gruppen mithilfe einer Broschüre zum Thema Gewalt und Gewaltschutz in einfacher Sprache und erklärenden Illustrationen erleichtern.

Ziel ist es, über Formen von Gewalt aufzuklären, diese zu erkennen und zu benennen (sexualisierte Gewalt, psychische Gewalt, ökonomische Gewalt und digitale Gewalt) und direkt Beratungsstellen im Landkreis aufzuzeigen, bei denen Betroffene Hilfe in Anspruch nehmen können. Die Profile von 15 bis 20 Beratungsstellen sind in der Broschüre zu finden. Sie wird bei einer Veranstaltung für Fachstellen, Kommunalpolitik und Presse öffentlichkeitswirksam vorgestellt – um so das Thema Gewalt gegen Frauen in besonders vulnerablen Gruppen in das Bewusstsein der Gesellschaft zu rücken.

Die Broschüre wird in gedruckter Form an sozialen Knotenpunkten, in ärztliche Praxen, Lebenshilfewerkstätten, in staatlichen Einrichtungen und ähnlich frequentierten Orten ausgelegt werden.


Landkreis Osterholz

Von Politik über Gewalt bis hin zu Mobilität
Gleichstellung sichtbar und die UN-Frauenrechtskonvention im Landkreis bekannter machen – das ist das Ziel der Gleichstellungsbeauftragten aus dem Landkreis Osterholz. Gemeinsam planen sie eine Aktions- und Veranstaltungsreihe zu verschiedenen Projektthemenschwerpunkten.

So werden sie in Zusammenarbeit mit dem Projekt „Demokratieleben“ Statements von verschiedenen demographischen Gruppen (u.a. Schüler:innen) zum Themenschwerpunkt Politische Partizipation von Frauen sammeln und auf der gemeinsamen Facebookseite GleichstellungStärken veröffentlichen.
Darüber hinaus wird interessierten Frauen die Möglichkeit eröffnet, sich über das Thema Digitale Gewalt zu informieren und ihr Handy auf Spionagesoftware untersuchen zu lassen. Mit dieser öffentlichkeitswirksamen Aktion möchten die Gleichstellungsbeauftragten ein Bewusstsein für verschiedene Formen von Gewalt gegen Frauen – insbesondere der Digitalen Gewalt - schaffen.

Das diesjährige Projektvorhaben des Landkreises Osterholz wird mit einer Veranstaltung zu dem Thema Gender Planning, in der es um Mobilität und Versorgung im Landkreis Osterholz gehen soll, beendet.
Den Anfang machte die Workshopreihe „Finden Sie noch den Knopf zum Abschalten?“, die sich dem Thema Frauen und Erwerbsarbeit aus der Perspektive der gerechten Aufteilung von Sorgearbeit in der Familie nähert. Darauffolgt ein Workshop rund um das Thema finanzielle Absicherung.

Finden Sie noch den Knopf zum Abschalten?
Eine gerechte Aufteilung der Sorgearbeit beinhaltet viele Aspekte. Neben den sichtbaren Aufgaben im Alltagsleben, müssen auch viele unsichtbare Aufgaben mitgedacht werden. Dazu gehören vor allem Planungs- und Koordinierungsprozesse, die die alltäglichen sichtbaren Aufgaben begleiten und eine erhebliche Belastung darstellen können. Die eigentliche Belastung ist dabei, für alles verantwortlich zu sein. Eine Verantwortung, die in den allermeisten Fällen den Frauen zukommt.
Diese Belastung kann so schwerwiegend sein, dass sie zu burnoutähnlichen Symptomen führt. (Vgl. https://equalcareday.de/was-ist-mental-load/) Diese unsichtbaren Aufgaben/Belastung, die einen immer beschäftigen und dafür sorgen, das Dinge erledigt werden, wird Mental Load genannt.

Wie der Mental Load aufgeteilt und damit die Erholungsfähigkeit erhalten werden kann, wurde gemeinsam mit der UGB- Gesundheitstrainerin und Do care Trainerin Claudia Colantoni in einem zweitägigen Online-Workshop erarbeitet. Am 08.06.2023 und 13.06.2023 lernten die Teilnehmerinnen u.a. Grenzen zu setzen, sich eigene Ressourcen und Erfolge bewusst zu machen und eigene Stärken zu erkennen und zu nutzen.
Mehr dazu finden Sie hier.

Finanzielle Landkarte – Auf der Spur des Unbewussten
Am 07.11.2023 laden die Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises zu einem interaktiven Workshop rund um das Thema Finanzen ein. Gemeinsam mit der Referentin Susanne Ehmann (Encouraging- und FFL- Trainerin) gestalten die Teilnehmerinnen eine „Finanzielle Landkarte“ und setzen sich u.a. mit den Themen Vermögensaufbau, Vorsorge aber auch dem Abbau von Schulden auseinander. Die Hybrid-Veranstaltung beginnt um 19 Uhr im Großen Saal des Kreishauses. Hier finden Sie den Flyer.

Ergänzend erhalten die Teilnehmerinnen die Broschüre „Mein Geld – meine Entscheidung“, die im Rahmen des CEDAW Projekte entstanden ist. Mehr dazu finden Sie hier.


Stadt Wilhelmshaven

Hindernisse für die gleiche Teilhabe von Frauen in allen Lebensbereichen zu beseitigen, ist ein wesentliches Ziel der UN-Frauenrechtskonvention. Um dieses Ziel zu erreichen, ist es notwendig Frauen in ihrer Vielfalt wahrzunehmen und zu erkennen, dass manche Frauen besonders von Diskriminierung betroffen sind. Entsprechend verlangt CEDAW das Zusammenwirken mehrerer Unterdrückungsmechanismen – die sogenannte Intersektionalität – zu berücksichtigen und anzugehen.
Die Stadt Wilhelmshaven möchte sich diesem Thema widmen und die Öffentlichkeit über das Zusammenwirken mehrerer Diskriminierungsformen und Auswirkungen auf Betroffene mit der Wanderausstellung „Königin WÜRDE“ sensibilisieren.

Ausstellung: „Königin WÜRDE“
In der Wanderausstellung wurden mehrere Frauen unterschiedlicher Herkunftskulturen und Altersgruppen zu ihrer individuellen, biografischen Sicht auf das Thema „Würde“ portraitiert. Dabei wurde deutlich, dass ein diskriminierungsfreies Leben noch immer keine Selbstverständlichkeit ist. Selbstbestimmung, Zugang zu Bildung und Gewaltfreiheit sind nur einige Themen, die die Frauen in diesem Zusammenhang beschäftigen.

Die Open-Air-Ausstellung wurde vom 07. Bis 20. August 2023 in Wilhelmshaven auf der Grünfläche Adalbertachse an der Adalbertstraße gezeigt. Die Ausstellungseröffnung fand am Montag, den 07.08.2023, um 18 Uhr statt. Neben einem kurzen Input zur Frauenrechtskonvention, wurden auch Erfahrungsberichte von Frauen gehört, die an der Ausstellung mitgewirkt haben. Ergänzend zur Ausstellung wurden an zwei Tagen Kreativworkshops angeboten und am 14.08.2023 ein öffentlicher Austausch von der Gleichstellungsbeauftragten initiiert.
Ziel war es sich über das Thema Gleichstellung auszutauschen und Wünsche und Anregungen aus der Bevölkerung zu ermitteln.
Hier finden Sie den Flyer.


Landkreis Cloppenburg

Aufmerksamkeit schaffen, Hilfeleistungen ins Blickfeld rücken und das Thema häusliche Gewalt enttabuisieren: Das sind die Ziele einer neuen Kampagne, die in den kommenden Wochen überall im Landkreis Cloppenburg beginnen wird. Gemeinsam von und mit den Gleichstellungsbeauftragten der Städte und Gemeinden im Landkreis Cloppenburg werden ab dem Spätsommer 2023 an vielen Stellen im öffentlichen Raum Metallschilder mit den wichtigsten Hilfetelefonnummern bei häuslicher Gewalt angebracht.
So sollen die Hilfsangebote auch unter Vertrauten bekannt und Mut gemacht werden, Schritte zu ergreifen. Die Idee hinter den Schildern ist, niedrigschwellig und nebenbei im Alltag auf die Hilfemöglichkeiten aufmerksam zu machen. Diese Schilder-Aktion soll das Thema häusliche Gewalt breiter in die öffentliche Wahrnehmung transportieren und zu einer Enttabuisierung sowie Sensibilisierung beitragen. Niedrigschwellig und nah dran.

Mehr dazu finden Sie hier (unter Bankschilder-Aktion gegen häusliche Gewalt).


Landkreis Oldenburg

Fast jeden dritten Tag stirbt in Deutschland eine Frau durch die Hand ihres Partners oder Ex-Partners. Im Jahr 2022 wurden 133 Frauen Opfer eines Femizids – also der Tötung aufgrund ihres Geschlechtes durch Männer.
Um auf dieses wichtige Thema aufmerksam zu machen und ein Zeichen gegen Femizide zu setzen, arbeiten die Gleichstellungsbeauftragten im Landkreis Oldenburg an einem gemeinschaftlichen Projekt.

In Anlehnung an das internationale Kunstprojekt „Rote Schuhe – Zapatos Rojos“ werden im November 133 Paar Rote Schuhe vor dem Kreishaus des Landkreises Oldenburg installiert und der Öffentlichkeit präsentiert. Die Anzahl der Schuhpaare (133) soll die Femizidopfer in Deutschland (133 für 2022) repräsentieren.
Danach werden die Roten Schuhe auf die Rathäuser der mitwirkenden Gemeinden im Landkreis Oldenburg aufgeteilt.

STOPP FEMIZIDE jetzt – „Zapatos Rojos – Rote Schuhe“
Am 20. November 2023 wird das Kunstprojekt um 15 Uhr im Kreishaus des Landkreises mit Grußworten u.a. vom Landrat Dr. Christian Pundt sowie lokalen Sprecher:innen (Stützpunkt gegen Häusliche Gewalt Landkreis Oldenburg) eröffnet.
Nach gemeinsamer Begehung der Kunstinstallation wird Margherita Bettoni einen Input zum Thema Femizide und Partnerschaftsgewalt geben. Sie ist u.a. Co-Autorin des Buches „ALLE DREI TAGE – Warum Männer Frauen töten und was wir dagegen tun müssen“ und Investigativjournalistin mit den Schwerpunkten Organisierte Kriminalität und sexualisierte Gewalt.

Eine Taschentuch-Aktion, mit den wichtigsten Hilfsangeboten bedruckt, unterstützt die Öffentlichkeitsarbeit und die Bekanntmachung des Projektes. Die Taschentücher werden durch Kooperationspartner im Landkreis Oldenburg während des gesamten Projektzeitraums (November) u.a. an Arztpraxen, Kindergärten, in Ämtern und Verwaltungen, Volkshochschulen verteilt, so dass die Informationen eine breite Öffentlichkeit erreichen.
Das Kunstprojekt und das Rahmenprogramm sollen das Bewusstsein für Femizide in Deutschland schärfen und die Ausmaße von Gewalt gegen Frauen verdeutlichen.
Hier finden Sie mehr dazu.


Stadt Oldenburg

Mit einer öffentlichkeitswirksamen Kampagne möchte die Stadt Oldenburg in diesem Projektjahr auf das Thema „Gewalt gegen Frauen“ aufmerksam machen – insbesondere mit dem Fokus sexualisierte Gewalt und ihren verschiedenen Ausdrucksformen.

Aktion „Catcalls“
Bereits ab dem 09.06.2023 machten Plakate an Litfaßsäulen und bedruckte Schaufenster in der Oldenburger Innenstadt auf das wichtige Thema „Catcalling“ aufmerksam. Dazu wurden dem Gleichstellungsbüro Oldenburg gemeldete Catcalls auf Plakaten zitiert und mit dem Schriftzug "Fühlen Sie sich provoziert? Wir auch. Catcalls sind kein Kompliment." angeprangert.
Gewalt gegen Frauen beginnt mit Alltagssexismus, der durch diese Aktion sichtbar gemacht werden soll. Ziel ist es, die Gesellschaft zu sensibilisieren, Mädchen und Frauen zu stärken und vor allem Männer aufzufordern, sich gegen ihre übergriffigen Geschlechtsgenossen zu positionieren. Mithilfe der gesammelten Erfahrungsberichte möchte das Gleichstellungsbüro Oldenburg aufzeigen, welchen Situationen sich vor allem Frauen im öffentlichen Raum ausgesetzt sehen.
Mehr zu der Aktion finden Sie hier.

Proaktiv gegen K.O.-Tropfen
K.O.-Tropfen sind in Deutschland für eine hohe Dunkelziffer an Straftaten mitverantwortlich. Die Erinnerungslücken der Opfer sind groß und die Substanzen lassen sich nur sehr kurz nachweisen. Auch wenn der Verdacht vielleicht sogar auf ein manipuliertes Getränk fällt, verhindern Unsicherheit und Scham der Betroffenen oft das gebotene schnelle Handeln.
Es gibt eine Vielzahl an Substanzen, die unter den Begriff „K.O.-Tropfen“ fallen. Deren Wirkung ist individuell und nicht eindeutig zu identifizieren. Es zeigt sich: Aufklärung und Prävention sind hier besonders wichtig. Kompakte Informationen rund um die Wirkung von K.O.-Tropfen und Handlungsoptionen im Verdachtsfall finden Sie auf der Internetseite von Sichtbar. Fachzentrum gegen sexualisierte Gewalt e.V. »


Sensibilisierungs-Kampagne
Das Gleichstellungsbüro möchte durch eine Öffentlichkeitskampagne auf die Gefahr aufmerksam machen und dazu aufrufen, auf sich selbst und auf andere zu achten. Dazu entwickelt es derzeit Videos, die bei Konzerten, in Clubs und unterschiedlichsten Veranstaltungen genutzt werden können, um für die Thematik zu sensibilisieren. Die Videos werden kostenlos zur Verfügung gestellt und können bei der Gewaltschutzkoordinatorin unter Johanna.Reimann@stadt-oldenburg.de angefragt werden. Alternativ können auch Plakate in verschiedenen Größen bestellt werden.
Die bislang veröffentlichten Videos finden Sie hier.


Stadt Delmenhorst

Die Symptome von K.O.-Tropfen und dem Konsum alkoholischer Getränke können sich stark ähneln. So bemerken Betroffene teilweise erst zu spät oder gar nicht, dass sie Opfer geworden sind. Je nach Dosierung reicht die Wirkung von K.O.-Tropfen von Entspannung, sexueller Enthemmung bis hin zur Bewusstlosigkeit (Vgl. https://ko-tropfen-nein-danke.de/ko-tropfen), rückwirkend können sich Betroffene an die Geschehnisse kaum noch erinnern. Dabei sind Betroffene unter dem Einfluss der „Droge“ bereits vor der Bewusstlosigkeit praktisch willenlos, manipulierbar und können sich gegen Täter:innen nicht wehren. Umso wichtiger ist es über die Wirkung von K.O.-Tropfen aufzuklären.

„Gib K.O. – Tropfen keine Chance!“ - so hieß die Aufklärungskampagne der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Delmenhorst. Auftakt war im September der traditionelle Kramermarkt, der von vielen Menschen aus allen Bevölkerungsschichten besucht wird.
Vom 09.09 bis 13.09.2023 wurden an allen Ess- und Getränkeständen Poster ausgehängt, Postkarten ausgelegt und bedruckte Bierdeckel verteilt, auf denen wichtige Informationen und Hilfsangebote zu dem Thema K.O.-Tropfen zu finden waren. Ein Highlight der Kampagne waren Flaschendeckel aus Silikon, die zum Schutz vor K.O.-Tropfen dienten und Tipps zur Prävention beinhalteten. Unterstützung bekam die Stadt Delmenhorst für die Umsetzung der Kampagne auch vom Schausteller-Verband.
Zur Nachhaltigkeit der Kampagne ist es geplant, die Materialien auch für andere/zukünftige Events und Feste der Stadt Delmenhorst zu nutzen. 


Hansestadt Lüneburg

Es ist unerlässlich, angesichts der fortschreitenden Klimakrise und den wachsenden Herausforderungen im Verkehrssektor, Mobilitätssysteme zu überdenken und alternative Lösungen voranzutreiben. Dabei sollte der Fokus nicht allein auf der Förderung umweltfreundlicher Verkehrsmittel und der Schaffung entsprechender Infrastrukturen liegen, sondern auch auf Gerechtigkeitsfragen und der Berücksichtigung der unterschiedlichen Bedürfnisse und Erfahrungen verschiedener Bevölkerungsgruppen.
Frauen und Männer haben unterschiedliche Mobilitätsbedürfnisse und -erfahrungen aufgrund sozialer Rollen, gesellschaftlicher Erwartungen und individueller Lebenssituationen. Historisch gewachsene Infrastrukturen sind geschlechterungerecht und benachteiligen vor allen Dingen Frauen. Eine geschlechtersensible Betrachtung der Mobilitätswende ermöglicht es, diese Unterschiede anzuerkennen und gezielt Maßnahmen zu ergreifen, um die Gleichstellung der Geschlechter in Bezug auf Mobilität zu fördern.

In der Hansestadt Lüneburg wird aktuell an der Entwicklung eines Nachhaltigen Urbanen Mobilitätsplans (NUMP) gearbeitet. Dabei werden die aktive Mobilität, sprich der Fuß- und Radverkehr, der öffentliche Personennahverkehr, der fließende als auch der ruhende Straßenverkehr, Intelligente Verkehrssysteme sowie Lieferverkehre in den Blick genommen.
Diesen Einschnitt möchte die Gleichstellungsbeauftragte der Hansestad Lüneburg nutzen, und ganz im Sinne der Frauenrechtskonvention feministische Perspektiven und Methoden in Planungsprozesse miteinbeziehen, partizipative Parität ermöglichen und ein Bewusstsein über die mobilen Bedürfnisse, die z.B. durch Sorgearbeit entstehen, schaffen.

Ausschuss für Mobilität – Gleichstellung und Verkehr
Den Anfang machte am 07.09.2023 ein einführender Input zu dem Thema „Gleichstellung und Verkehr: Mobilität für die ganze Gesellschaft“ im Mobilitätsausschuss der Stadt Lüneburg. Als Referentin war Juliane Kraus von plan & rat – Büro für kommunale Planung und Beratung (http://www.plan-und-rat.de/) aus Braunschweig geladen. Die Verkehrsplanerin hat die Verantwortlichen in das Thema gendergerechte Stadtplanung mit Blick auf den Bereich Mobilität eingeführt und die Bedeutung für die Hansestadt aufgezeigt.

Ziel ist/war es die Mitglieder des Mobilitätsausschusses sowie die Verwaltungsmitarbeitenden im Bereich Mobilität dabei zu unterstützen, Gender-Themen in den NUMP-Prozess aufzunehmen und geschlechtergerechte Lösungsansätze in der Mobilitätswende Lüneburgs zu verankern.

Nachhaltige Mobilität in Lüneburg geschlechtergerecht gestalten
Gerechtigkeitsfragen sollen im Nachhaltigen Urbanen Mobilitätsplan NUMP ebenso Berücksichtigung finden wie die Förderung umweltfreundlicher Verkehrsmittel und die Schaffung entsprechender Infrastrukturen. Denn eine geschlechtersensible Betrachtung der Mobilitätswende ermöglicht es, die unterschiedlichen Mobilitätsbedürfnisse und -erfahrungen anzuerkennen und gezielt Maßnahmen zu ergreifen, um die Gleichstellung der Geschlechter in Bezug auf Mobilität zu fördern.

Wie die Einbeziehung von Geschlechterperspektiven in Planungsprozesse funktioniert und wie die Umsetzung u.a. partizipative Parität begünstigen kann, wurde am 18.09.2023 in einem interaktiven Workshop mit den Expertinnen Dipl. Ing. Julianae Krause und Dr. Ines Kawgan-Kagan erarbeitet und gemeinsam mit den Teilnehmenden konkret auf Lüneburg und auf den NUMP übertragen.


Stadt Wolfsburg

Anknüpfend an den Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen organisiert das Gleichstellungsreferat der Stadt Wolfsburg eine Veranstaltungsreihe rund um das Thema Gewalt gegen Frauen. Fünf Veranstaltungen finden in Kooperation mit (lokalen) Beratungsstellen (Dialaog e.V., Weiße Ring) und der Staatsanwaltschaft Braunschweig statt. Sie sollen Möglichkeiten zum Nachdenken, Mitreden und Mitmachen bieten. Es werden Formen von Gewalt, Beratungsangebote, Möglichkeiten des Selbstschutzes, Ablauf von Strafverfahren und ein rechtlicher Einblick vermittelt. 

Am Mittwoch, 15. November 2023, um 17 Uhr führt Angi Frick vom Projekt firewall die Teilnehmenden in die Themen Antifeminismus und (Trans-)Misogynie in den sozialen Netzwerken ein. „Firewall“ ist ein Trainer:innen Netzwerk der AAS.
Am Dienstag, 21. November 2023, um 16:30 Uhr stellt die Beratungsstelle Weißer Ring ihre App zur unkomplizierten Beweissicherung vor. Durch den Vortrag sollen Verletzte/Betroffene von Gewalt die Hemmschwelle zur Beweissicherung genommen werden.
Am Donnerstag, 23. November 2023, um 19 Uhr laden die Kooperationspartner Dialog e.V. und das Gleichstellungsreferat zu einer Kinovorführung im Delphin Palast in Wolfsburg ein.
Am Dienstag, 28. November 2023, um 16:30 Uhr ermöglicht ein Input der Staatsanwalt Braunschweig einen Einblick in den Ablauf eines Strafverfahrens. Der Vortrag erklärt, was ein Strafverfahren eigentlich ist, wie dieser abläuft und was zu beachten ist.
Am Donnerstag, 30. November 2023, um 16:30 Uhr wird von der Referentin Prof. Dr. Henschel die Istanbul-Konvention, ihre Bedeutung und den Stand der Umsetzung in Deutschland vorgestellt. Dieser Vortrag wird als Hybridveranstaltung organisiert.

Neben dieser Informationsreihe wird im Dezember 2023 die interaktive Ausstellung ECHT FAIR! zur Prävention von (häuslicher) Gewalt für Kinder ab der 5. Klasse eröffnet. Sie ist gegliedert in mehrere Stationen, die u.a. die Themen „Gewaltig“, „Hilfe“ und „Mit Recht“ behandeln und vernetzte Hilfsangebote aufzeigen.
Das Projekt der Stadt Wolfsburg möchte das Thema „Gewalt an Frauen“ aus verschiedenen Perspektiven erarbeiten und ein ganzheitliches Bild aus Ursachen, Auswirkungen und Prävention vermitteln.


Landkreis Stade

Im Landkreis Stade planen die Gleichstellungsbeauftragten in Kooperation mit dem Netzwerk Häusliche Gewalt eine große Öffentlichkeitskampagne zum Themenschwerpunkt „Gewalt gegen Frauen“. Plakate und Tüten u.a. mit der Aufschrift „Frauenrechte sind Menschenrechte“ sollen auf das Thema und wichtige lokale Beratungsstellen/Ansprechpartner aufmerksam machen.
Die Materialien werden vom 25.11. bis 10.12.2023 in verschiedenen Geschäften und auf Märkten im Landkreis Stade herausgegeben bzw. ausgehangen. So sollen möglichst viele Menschen niedrigschwellig erreicht werden.
Ziel ist es, die Bevölkerung für das Thema Häusliche Gewalt zu sensibilisieren, aufzuklären und regionale Hilfsangebote sichtbar zu machen. Die Aktion wird von einer breiten Öffentlichkeitsarbeit über Presse und Social Media flankiert.


Landkreis Emsland

Auf allen politischen Ebenen - EU, Bund, Länder, Kommunen – ist der Frauenanteil an Mandaten geringer als der der Männer.
Um dies zu ändern, hat sich 2019 das Bündnis „50:50 Mehr Frauen in die Politik“ gegründet, mit dem Ziel die Politische Partizipation von Frauen zu stärken und eine 50:50 Verteilung der Geschlechter in der Politik zu fördern. Dem Bündnis gehören 23 Partner:innen aus Kommunen, Verbänden und Bildungshäusern aus dem Landkreis Emsland, Landkreis Grafschaft Bentheim und der Region Osnabrück an.
Die Gleichstellungsbeauftragten und die Bündnispartner:innen möchten das Bündnis auf Grundlage der bisherigen Erfahrungen und Erkenntnisse für die Zukunft aufstellen und effektive Strategien entwickeln, um mehr Frauen in die Politik zu bringen. So werden in einem Workshop am 12.10.2023 Ziele und Maßnahmen reflektiert.
Gleichzeitig plant der Landkreis ein Empowermentworkshop für kommunale Politikerinnen am 07.12.2023. Ziel ist es die Frauen zu stärken, sie zu unterstützen und mit dem nötigen Handwerkszeug auszustatten.


Landkreis Vechta

Die gute Versorgung von Schwangeren, Kindern und Familien im ländlichen Raum ist besonders für Niedersachsen als großes Flächenland ein sehr wichtiges Anliegen, bei dem noch großer Handlungsbedarf besteht. Der Landkreis Vechta möchte mit einem Podcast „Abenteuer Geburt – Viel Leben auf dem Land“ auf diesen Themenschwerpunkt aufmerksam machen.
In sechs Episoden werden unter anderem Unterstützungsangebote bei Schwangerschaft und Elternschaft transportiert und Probleme der Geburt auf dem Land diskutiert – mit dem Ziel die Gesellschaft und vor allem Entscheidungsträger:innen zu sensibilisieren. Neben Expert:inneninterviews kommen auch Eltern zu Wort.


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