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Modellregion Göttingen

Politische Partizipation von Frauen

Politische Partizipation von Frauen – Ich beteilige mich!
Politische Partizipation von Frauen bedeutet, Frauen als Interessensvertreterinnen in der Politik zu platzieren. Sie nehmen ihre Möglichkeiten wahr, politische Themen mitzubestimmen sowie Entscheidungsmacht auszuüben. Es gilt das Politikbewusstsein der Frauen zu fördern und zu verdeutlichen, dass viele private Themen auch politisch sind.

In Göttingen wird mit Bürgerinnen und Bürgern, Organisationen und Vereinen sowie der Politik an Strategien gearbeitet um Frauen intensiver am politischen Geschehen zu beteiligen. Dabei geht es auch um die Vorstellung der UN-Frauenrechtskonvention, die u.a. als Ausstellung im Rathaus gezeigt wurde.

Das Thema politische Partizipation ist in Göttingen breit angelegt, von der Beteiligung von Frauen mit Migrationshintergrund über Stadtrundgänge zum Frauenwahlrecht, Diskussionen über ein Paritätsgesetz sowie Workshops und Vorträge reicht das Angebot. Aus den Veranstaltungen ist die Forderung nach einer Einführung von Gender Budgeting in der Stadt Göttingen hervorgegangen. Dazu hat nach internen Veranstaltungen auch eine öffentliche Anhörung stattgefunden. Fragen zur Einführung eines Paritätsgesetzes wurden beim Auftakt und in einer Podiumsrunde mit Bundestagsabgeordneten diskutiert.


Projektjahr 2023

„Gleichstellung sichtbar machen – Modellregion Göttingen! Eine Zwischenbilanz“

„Frauen motivieren, unterstützen und für die Politik gewinnen“ – unter diesem Motto arbeitet die Stadt Göttingen seit 2018 an der Umsetzung der UN-Frauenrechtskonvention (CEDAW). Sie ist Modellregion für den Themenschwerpunkt Politische Partizipation von Frauen im Rahmen des Projektes „Gleichstellung sichtbar machen – CEDAW in Niedersachsen“. Ein Kernthema politischer Partizipation wird in der geschlechtergerechten Steuerung der städtischen Finanzen gesehen.

Nun war es Zeit eine Zwischenbilanz zu ziehen! Darum lud die Vernetzungsstelle für Gleichberechtigung e.V. gemeinsam mit der Modellregion Göttingen für den 8. Dezember 2023 in den Ratssaal der Stadt Göttingen zu Vorträgen, Podiumsdiskussion und einem interessanten Austausch rund um das Thema Politische Partizipation von Frauen ein. Dabei ging es um Fragen, wie:

  • Was ist bis jetzt in Göttingen passiert?
  • Welche Erfolge konnten erzielt werden?
  • Welche Erkenntnisse wurden gewonnen?

Einen besonderen Blick sollte dabei auf den Göttinger Implementierungsprozess von Gender Budgeting geworfen werden.

Ein detailliertes Programm der Veranstaltung finden Sie hier.

Die Veranstaltung wurde in hybrider Form angeboten und erfuhr - trotz Bahnstreik - eine gute Resonanz. Als Sprecherin war unter anderem Dr. Stefanie Killinger geladen. Die Präsidentin des Verwaltungsgerichts Göttingen und Akteurin des Deutschen Juristinnenbunds sprach zum Thema "Die UN-Frauenrechtskonvention und die Politische Partizipation von Frauen".
Christine Müller, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Göttingen, gab in ihrem Vortrag "Modellregion Göttingen zieht Zwischenbilanz – Was bisher geschah?" einen Überblick über die Entwicklungen in ihrer Kommune. Die Präsentation finden Sie hier.
Anschließend gab es noch eine Talkrunde, bei der angeregt diskutiert wurde, warum das Gender Budgeting von so großer Bedeutung ist.


Gender Budgeting – es geht voran?! Aber wie?

In der Modellregion Göttingen hat sich seit der Einführung von Gender Budgeting einiges getan. Gemeinsam mit dem Fachbereich Finanzen startete das Gleichstellungsbüro einen erfolgreichen verwaltungsinternen Implementierungsprozess. Es wurde sensibilisiert, gemeinsam erarbeitet und wichtige Genderziele für den Haushalt formuliert.
Um diese Ziele weiter zu konkretisieren, veranstaltete die Modellregion am 24.05.2023 einen Inhouse-Workshop. Neben einem Input von Dr. Cornelia Hösl-Kulike („Gender Budgeting konkret: Zielgruppen bestimmen & SMARTE Ziele finden“) und beispielhaften Informationen von Kolleg:innen, wurden in Arbeitsgruppen unterschiedlicher Fachbereiche klare Ziele mit messbaren und sinnhaften Kennziffern formuliert. Der Workshop soll die Fachdienste der Stadt Göttingen dabei unterstützen, Gender Budgeting sinnhaft umzusetzen.

Ratspolitik trifft Gleichstellungsbüro
Am 04.09.2023 stellte das Gleichstellungsbüro Göttingen den Stand des Gender Budgeting Implementierungsprozess in einem Austausch der Ratspolitik vor. Neben einem Input zur Bedeutung von Gender Budgeting als finanzpolitisches Instrument für die Herstellung und Förderung der Geschlechtergerechtigkeit, wurde gemeinsam ein Blick auf den Standort Göttingen mit der Frage „Wo stehen wir in 2023?“ geworfen. Dabei wurde intensiv über Nutzung, Steuerung und Wirkung diskutiert.


Projektjahr 2022

Gender Budgeting als inhaltliches und politisches Steuerungsinstrument

Auch in diesem Jahr arbeitete die Modellregion mit vollem Engagement und Einsatz an der Etablierung eines gendergerechten Haushaltsplans in der Stadt Göttingen. Drei Workshops mit Dr. Hösl-Kulike richteten sich an jeweils verschiedene Zielgruppen: Steuerungsgruppe (FB Finanzen, Gleichstellungsbüro am 25.04.2022), Produktverantwortliche (21.09.2022) und Politik (Finanz- und Gleichstellungspolitikerinnen und Gleichstellungspolitiker, am 04.10.2022). In diesen Workshops wurden u.a. das bisherige Vorgehen und die Umsetzung mithilfe von drei Ebenen/anhand von drei Faktoren reflektiert, analysiert und konkretisiert: Nutzung, Steuerung und Wirkung.

„Tun wir das Richtige für die Richtigen richtig?“, unter diesem Motto waren folgende Fragen Grundlage für eine gezielte Analyse und weiterführende Diskussionen:

  • Nutzung: Wie sieht die Zielgruppe aus? Wer nutzt das Angebot? Wie viele Frauen, wie viele Männer? Gibt es noch weitere wichtige Merkmale, um die Zielgruppe zu beschreiben (z.B. Alter, Herkunft)?
  • Steuerung: Welche Steuerungsinstrumente gibt es? Wodurch wird das Angebot gesteuert? Gibt es geschlechtsbezogene Ziele, Indikatoren, Kennzahlen …?
  • Wirkung: Welche Wirkung wird angestrebt?

Was kommt bei der Bevölkerung an? Entspricht dies den Zielen, lässt sich das mit Kennzahlen/Indikatoren überprüfen?
Auf Grundlage dieser Diskussionsergebnisse wurden zukünftige/konkrete Ziele gesetzt und weitere Schritte für die Etablierung von Gender Budgeting in der Stadt Göttingen geleistet/eingeleitet.

Eine Präsentation aus der Veranstaltung finden Sie hier.

„Lernet Wählen!“ Über 100 Jahre Frauenwahlrecht – Über 100 Jahre streiten

Am 13. März 2022 lud die Modellregion zu dem Stadtrundgang „Lernet wählen! 100 Jahre Frauenwahlrecht – 100 Jahre streiten“ ein. Wofür wurde in Göttingen gestritten? Worüber streiten wir heute noch? Diese Leitfragen und mehr wurden in einem 1,5 stündigen Rundgang von den Referentinnen Dr. Karin Gille-Linne und Alice Pfaffenrot an verschiedenen Stationen Göttinger Frauengeschichte erörtert - Orte, an denen Frauengeschichte gemacht wurde und erlebbar ist. Ausgehend von einem der damaligen Wahllokale im Jahr 1919 am Jakobi-Kirchhof führten die Referentinnen die Teilnehmenden von dem schwierigen und erfolgreichen Kampf zur Einführung des Frauenwahlrechts in der Weimarer Nationalversammlung bis hin zur aktuellen Paritätsdebatte/Paritätsforderung.

„Politische Partizipation von jungen Frauen im Jugendparlament“ – Sticker Kampagne

Seit 2020 gibt es in Göttingen ein Jugendparlament, das von allen Schülerinnen und Schüler Göttingens gewählt wurde. Auf kommunaler Ebene können Jugendliche in und um Göttingen so Einfluss auf die Politik nehmen. Die 31 Parlamentarierinnen und Parlamentarier verfügen über einen eigenen Etat, sowie über Rede und Antragsrecht in den Ausschüssen des Rates. In der ersten Legislaturperiode des Jugendparlaments betrug der Anteil der weiblichen Jugendlichen lediglich 23 %. Dennoch war weder die Ratspolitik noch das Jugendparlament zu einer verbindlichen Quotierung bereit.

Um für die Neuwahl mehr Mädchen zur Kandidatur zu motivieren, wurde zusammen mit den jungen Parlamentarierinnen und Parlamentarier, der Geschäftsstelle des Jugendparlaments, Kore e. V. und der Modellregion Göttingen eine entsprechende Kampagne entwickelt: Die Parlamentarierinnen und Parlamentarier haben mit Unterstützung von Kore e. V. sowie einer Grafikerin verschiedene Sticker entworfen, die dazu beitragen sollen, dass sich Mädchen und junge Frauen für eine Kandidatur im Jugendparlament entscheiden. Außerdem wurde bei der Postkarte, die über das Wahlamt an die Wahlberechtigten geschickt wird, auf eine gendergerechte Bildsprache geachtet. Die Kampagne war erfolgreich: Nach der Wahl im Juni setzt sich das Jugendparlament aktuell mit 52% Mädchen und 48% Jungen zusammen.

„Wahlrecht – Politische Partizipation von Frauen – Zum Stand der Dinge!?“

Am Ende des im Jahre 2021 gewählten Bundestages sind Männer mit über 60% vertreten und im 18. Niedersächsischen Landtag zu über 70%! Ein ausgeglichenes Geschlechterverhältnis – Parität - sieht anders aus.
Grund genug für die Modellregion Göttingen, um zum Internationalen Frauentag 2022 das „Wahlrecht – Politische Partizipation von Frauen – zum Stand der Dinge!?“ in einer Veranstaltung in den Blick zu nehmen. Für den fachlichen und politisch aktuellen Input wurden drei Expertinnen eingeladen: Prof. Dr. Silke Laskowski (Professorin für Öffentliches Recht, Völker- und Europarecht in Kassel), Ute von Wrangell (langjährige Expertin für Frauen- und Geschlechterpolitik) und Christa Frenzel (Stadträtin a.D.).

Prof. Dr. Laskowski führte die Teilnehmenden in die Thematik ein und informierte über Hürden und Erfolge auf dem langen Weg zur Parität. Ute von Wrangell und Christa Frenzel waren für das niedersächsische Netzwerk Perspectiva mit der Forderung nach einem Paritätsgesetz in Niedersachsen vertreten.
Die digitale Veranstaltung informierte so nicht nur über den aktuellen Stand der Dinge, sondern motivierte die Teilnehmenden auch, sich für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in der Politik und in den Parlamenten einzusetzen.
Die zentralen Inhalte der Veranstaltung wurden in der Broschüre „Halbe-halbe! Parität in den Parlamenten. Zum Stand der Dinge“ zusammengefasst.

„Halbe-halbe!" Parität in den Parlamenten. Zum Stand der Dinge

Wie steht es um die Verteilung der Geschlechter auf die Abgeordneten im Niedersächsischen Landtag? Welche rechtlichen Vorgaben zur Parität gibt es in Brandenburg und Thüringen? Was macht Frankreich in Sachen Paritätsgesetz zum Vorbild? Auf diese und weitere Fragen geht die aktuelle Broschüre „Halbe – halbe! Parität in den Parlamenten“ des Gleichstellungsbüros der Stadt Göttingen ein.
Die 24-seitige Broschüre informiert anschaulich über den aktuellen Stand der Diskussion. Sie wurde aus Anlass einer Online-Veranstaltung am Internationalen Frauentag mit der Juristin und Professorin Dr. Silke Ruth Laskowski herausgegeben.

Laskowski setzt sich intensiv für Paritätsgesetze ein und zugleich mit den verfassungsrechtlichen Bedenken auseinander. Mit Blick auf Artikel 3 Absatz 2 im Grundgesetz, nachdem der Staat die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern fördern muss und auf die Beseitigung bestehender Nachteile hinzuwirken hat, verlangt sie eine gesetzliche Regelung, die dies aufgreift.
Zum gleichen Ergebnis kommen Christa Frenzel und Ute von Wrangell vom Niedersächsischen Netzwerk Perspectiva. Sie fordern ein Paritätsgesetz für Niedersachsen, das dabei hilft, mit dem offenkundigen Missverhältnis von Frauen und Männern im Niedersächsischen Landtag aufzuräumen. Denn dort sind aktuell mehr als 70 Prozent der Landtagsabgeordneten männlich (18. Legislaturperiode).

Wie für den Landesfrauenrat und die Landesarbeitsgemeinschaft kommunaler Gleichstellungs- und Frauenbüros war das für sie ein entscheidender Wahlprüfstein bei der anstehenden Landtagswahl. Sie fordern/forderten, dass Parteien eine gesetzliche Regelung für eine ausgeglichene Repräsentation von Frauen und Männern im Landtag in ihren Wahlprogrammen zumindest in Aussicht stellen sollten.

Die Broschüre „Halbe-halbe! Parität in den Parlamenten – Zum Stand der Dinge“ ist im Gleichstellungsbüro im Neuen Rathaus, Hiroshimaplatz 1 – 4, in Göttingen erhältlich und steht hier zum Download zur Verfügung.


Projektjahr 2021

Workshop „Geschlechtergerechter Haushalt 2022 – Umsetzung Gender Budgeting bei der Stadt Göttingen“

Seit dem Jahr 2019 organisiert das Gleichstellungsbüro Göttingen Veranstaltungen zum Thema Gender Budgeting. Einen geschlechtergerechten Haushalt in der Stadt Göttingen zu etablieren, ist ein wesentliches Ziel der Modellregion. Neben einer Informationsveranstaltung im März 2021, der den Teilnehmenden Informationen rund um das Thema Gender Budgeting vermittelte, veranstaltete das Gleichstellungsbüro im November 2021 einen themenbezogenen Workshop mit dem Titel „Geschlechtergerechter Haushalt 2022 – Umsetzung von Gender Budgeting bei der Stadt Göttingen“. Fraktionen und Ratsgruppen der Stadt Göttingen haben hier die Gelegenheit erhalten, sich intensiv mit dem Thema auseinanderzusetzen und gemeinsam Ideen für eine Umsetzung in der Stadt Göttingen zu sammeln:

  • Welche Bereiche/Organisationen der Stadt Göttingen kommen für Gender Budgeting in Frage?
  • Welche Bereiche/Organisationseinheiten sollten bezüglich weiterer Daten oder Auswertungen genauer betrachtet werden?
  • Gibt es Anregungen für gleichstellungsrelevante Ziele bzw. finanzielle Prioritäten?

Unter Berücksichtigung dieser Leitfragen und einem inhaltlichen Input durch die Fachexpertin für Gleichstellungspolitik Dr. Regina Frey wurden Ziele identifiziert und Umsetzungsstrategien für die Stadt Göttingen entwickelt.

Politische Partizipation von Frauen: Das geht auch digital sehr gut!? Erfahrungsaustausch und "Dos and Don´ts" im digitalen Raum

Durch die Pandemie wurden große Teile politischer Prozesse in den digitalen Raum verschoben. Um politisch interessierte und motivierte Frauen zu unterstützen, dieser Veränderung gerecht zu werden, hat das Gleichstellungsbüro der Stadt Göttingen eine Veranstaltung mit dem Titel „Politische Partizipation von Frauen: Das geht auch digital sehr gut!? Erfahrungsaustausch und Dos and Don´ts im digitalen Raum“ am 08.07.2021 organisiert. Was bedeutet die Verschiebung politischer Prozesse in den digitalen Raum für die politische Partizipation von Frauen? Welche Chancen und Probleme bringt dies mit sich? Und: Welche Tipps und Tricks können ganz leicht umgesetzt werden, damit ein kompetentes Auftreten auch digital aus dem eigenen Wohnzimmer heraus gelingt? Mit fachlichem Input und unter professioneller Anleitung von Anna Jöster (Freiberufliche Trainerin für Stimme, Sprechen und Körperausdruck, Präsentation, Moderation, Gesprächsführung, Diversity- und Genderkompetenz in der Kommunikation, Sprechtraining für Mediensprecherinnen und –sprecher) und Kommunalpolitikerin Silke Gardlo (Projektleitung „Gleichstellung sichtbar machen – CEDAW in Niedersachsen“) wurden diese Fragen gemeinsam mit den Teilnehmerinnen erarbeitet und Erfahrungen ausgetauscht.

Wie sind Frauen mit Zuwanderungsgeschichte in den Parteien vertreten?

Am 17. Mai 2021 fand in Göttingen die Veranstaltung „Wie sind Frauen mit Zuwanderungsgeschichte in den Parteien vertreten?“ statt. Im Rat der Stadt Göttingen sind Frauen mit fast 50% recht gut vertreten. Allerdings hat lediglich eine Mandatsträgerin Zuwanderungsgeschichte. Welche Ansätze gibt es in den Parteien, dies zu ändern? Wie vertreten sie die Anliegen zugewanderter Frauen? Wie erreichen sie die Wählerinnen mit Zuwanderungsgeschichte? In einer lebhaften Diskussionsrunde stellten sich Vertretungen der Göttinger Ratsfraktionen und –gruppe diesen und weiteren Fragen und thematisierten die unterschiedlichen Möglichkeiten und/oder auch Beschränkungen der politischen Teilhabe. Die Veranstaltung wurde live aus dem Startraum Göttingen digital übertragen.

Auf dem Podium waren vertreten: Helena Arndt - PARTEI | Karola Margraf - SPD | Regina Meyer - Bündnis 90/Die Grünen | Bärbel Safieh - Göttinger Linke/ALG | Thorben Siepmann - FDP |Jasmin Smilge - CDU

Dokumentationsvideo: https://www.youtube.com/watch?v=Z1ME7EYiP9I

Ist der Integrationsrat Göttingen als Interessenvertretung von Frauen geeignet?

„Ist der Integrationsrat Göttingen als Interessenvertretung von Frauen geeignet“ – So lautete der Titel der vom Gleichstellungsbüro der Stadt Göttingen, Integrationsrat Göttingen und Büro für Integration veranstalteten Diskussionsrunde, die am 10.03.2021 in Göttingen stattfand. Anlass war die Zahl der weiblichen Vertreterinnen im Integrationsrat Göttingen: Für die Wahlen zum Integrationsrat Göttingen kandidierten 2017 mehr als ein Drittel Frauen. Weniger als ein Viertel wurde in den Integrationsrat gewählt. Kann der Integrationsrat Göttingen trotzdem die Interessen von Frauen vertreten? Was sollten Frauen für eine erfolgreiche Interessenvertretung beachten? Über diese Fragen und andere diskutierten Vertreterinnen aus Integrationsrat und Politik: Filiz Polat (MdB, Fraktion Bündnis 90/Die Grünen), Irina Schnar (Vorsitzende des Integrationsrates Göttingen), Dr. Gülsan Yalcin (Vorsitzende des Niedersächsischen Integrationsrates) und Yanitsa Petrova (stellv. Vorsitzende des Integrationsrates Göttingen).

Informationsveranstaltung - Gender Budgeting

Im aktuellen Haushaltsaufstellungsverfahren für das Jahr 2021 waren die Organisationseinheiten der Stadt Göttingen im Zusammenhang mit der Einführung von Gender Budgeting aufgefordert, jeweils ein Produkt ihres Verantwortungsbereiches zu klassifizieren. Die Vorgehensweise, bisherigen Ergebnisse des Prozesses und der aktuelle Stand der Stadt Göttingen wurden in der Online Veranstaltung „Gender Budgeting“ am 01.03.2021 vom Fachbereich Finanzen vorgestellt. Begleitet wurde die Informationsveranstaltung durch die Fachexpertin für Gleichstellungspolitik Frau Dr. Regina Frey aus Berlin. Sie führte die anwesenden politischen Akteurinnen und Akteure der Stadt Göttingen in die Thematik Gender Budgeting ein und ordnete diese in den Fachdiskurs ein.


Projektjahr 2020

Weitere Veranstaltungen

Am 28. Januar 2020 fand ein Fachgespräch zum Thema "Frauen in die Aufsichtsräte" statt. Mit Ratsfrauen, Teilnehmerinnen des Mentoring Programms FRAU.MACHT.DEMOKRATIE und interessierten Frauen.

Am 10.9.2020 fand die Veranstaltung "Hate Speech und digitale Gewalt gegen Frauen – HANDLUNGSBEDARF!" in Göttingen statt. Mehr dazu in unserem Terminkalender.

Talk in Göttingen – Frauen mit Zuwanderungsgeschichte in die Politik!

Zum Talk „Frauen mit Zuwanderungsgeschichte in die Politik!“ hatte die Christine Müller, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Göttingen am 12. November 2020 eingeladen. Göttingen ist CEDAW Modellregion zum Thema politische Partizipation von Frauen. Auf dem Podium haben Dr. Gülsan Yalçin vom Integrationsrat Niedersachsen und Integrationsrat Göttingen, Elvan Tekindor-Freyjer, Mitglied im Ortsrat Geismar, sowie Irina Schnar vom Integrationsverein e.V. und Integrationsrat Göttingen über ihre eigenen Biografien und ihre Wege in die Politik berichtet. Die Veranstaltung hatte zum Ziel, politisch interessierte Frauen zu ermutigen, sich politisch zu engagieren. Unter den interessierten Zuschauerinnen und Zuschauern wurde rege diskutiert und neben den Hürden und Rückschlägen mit denen sich Frauen mit Zuwanderungsgeschichte auseinandersetzen müssen, auch über Handlungsempfehlungen gesprochen. Die politisch engagierten Frauen auf dem Podium waren sich einig, dass es viel Hartnäckigkeit bedarf sich als Frau mit Migrationsgeschichte politisch durchzusetzen. Gleichzeitig ermutigten sie die anwesenden Frauen sich dieser Aufgabe zu stellen und so Änderungsprozesse in Gang zu bringen.


Projektjahr 2019

Göttinger Frauenforum

Am 30. September 2019 ging es im Göttinger Frauenforum um das Projekt "Gleichstellung sichtbar machen - CEDAW in Niedersachsen".

Hearing "Gender Budgeting"

Die Stadt Göttingen hat mit dem Doppelhaushalt 2019/2020 im Fachbereich Finanzen' ein neues Ziel zum Thema "Gender Budgeting" beschlossen. Es geht um die Integration von Genderinformationen in den Haushaltsprozess mittels Gender Budgeting sowie die Durchführung einer Genderwirkungsanalyse bis Ende 2019. Außerdem ist das Thema Gender Budgeting auch ein Baustein der UN Frauenrechtskonvention CEDAW (Convention on the Elimination of All Forms of Discrimination Against Women).

Um Intention und Inhalt des Themas Gender Budgeting zu erläutern Anregungen und Vorschläge zur Ausgestaltung bei der Stadt Göttingen aufzunehmen, fand für Rat und Verwaltung ein Hearing am 19.08.2019 im Ratssaal des Neuen Rathauses statt.

Das Hearing wurde vom Ersten Stadtrat Herrn Schmetz, der Leiterin des Gleichstellungsbüros Frau Müller sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Gleichstellungsbüros und des Fachbereichs Finanzen durchgeführt. Aus München hat die Referentin Frau Renee Parlar (Beraterin für Gender Budgeting und Mitarbeiterin der Landeshauptstadt München, Direktorium, Zentrale Verwaltungsangelegenheiten, Gleichstellungsorientierte Haushaltssteuerung) die "Gleichstellungsorientierte Haushaltssteuerung in der Landeshauptstadt München" vorgestellt. Darüber hinaus wurde den Teilnehmenden ein Konzeptentwurf der Göttinger Stadtverwaltung bezüglich der Zielführung, Funktionsweise und Handhabung des Gender Budgeting bei der Stadt Göttingen präsentiert.

Mehr dazu auf der Website des Gleichstellungsbüros der Stadt Göttingen.


Projektjahr 2018

„Politische Partizipation von Frauen“ – Wie geht es weiter in Göttingen?

Am 18. Oktober 2018 fand im Göttinger „Coworking Space“ bei pro office ein Workshop statt. Nach einem Rückblick auf die bereits stattgefundenen Veranstaltungen in Göttingen und einer kurzen Information über das Frauenrechtsabkommen CEDAW stand die Situation in Göttingen im Mittelpunkt. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatte Gelegenheit zu vier Gleichstellungsthemen mit Expertinnen ins Gespräch zu kommen.

Es fand eine Diskussion an moderierten Thementischen statt zu:

  • Gleichstellung bei städtischen Beteiligungen incl. Aufsichtsgremien. Tischverantwortliche: Claudia Leuner-Haverich
  • Netzwerken für Gleichstellung. Tischverantwortliche: Christine Krumm
  • Beteiligung von „zugewanderten“ Frauen. Tischverantwortliche: Dr. Gülşan Yalçin und Birgit Sacher
  • Gender Budgeting in der Stadt Göttingen. Tischverantwortliche: Susanne Stobbe und Katja Grothe

Die Ergebnisse der Diskussion wurden gesichert und Schwerpunkte für die weitere Bearbeitung in Göttingen festgelegt.

Politische Partizipation von Frauen - Blick in die Geschichte

In Göttingen fanden im Jahr 2018 zwei Folgeveranstaltungen statt. Zunächst wurde das Jubiläum zum Frauenwahlrecht mit der heutigen politischen Teilhabe von Frauen verknüpft. Am 21. August 2018 haben die Teilnehmenden im Rahmen der Landesinitiative „Gleichstellung sichtbar machen – CEDAW in Niedersachsen“ einen besonderen Stadtrundgang durch Göttingen erlebt. Es wurden 100 Jahre Frauengeschichte mit besonderem Blick auf politische Partizipation von Frauen in Göttingen in den Blick genommen. Mit dem Rundgang wurde auch gleichzeitig Gleichstellung in Göttingen sichtbar gemacht. An vielen Stationen wurde den Zuhörerinnen und Zuhörern Geschichte vermittelt. Dabei ging es um die Anfänge und Kämpfe zur Erreichung des Wahlrechtes, zur Rolle von Frauen im Nationalsozialismus, zum von einer Frau initiierten Widerstand gegen Atomwaffen und zur Frauenbewegung ab 1968 sowie aktuellen frauen- und gleichstellungspolitischen Themen in Göttingen.

Auftaktveranstaltung im Mai

Auftakt war am 31. Mai 2018 mit der Veranstaltung „Politische Partizipation von Frauen“, bei der es um die Teilhabe und Beteiligung von Frauen an politischen Willensbildungs- und Entscheidungsprozessen sowie in den politischen Gremien und Vertretungen ging. Landtagspräsidentin Dr. Gabriele Andretta, Bürgermeisterin Helmi Behbehani, sowie Ulrike Westphal vom Gleichstellungsministerium haben dabei Impulse gegeben, wie diese Partizipation gelingen kann. Landtagspräsidentin Dr. Gabriele Andretta sagte in ihrem Grußwort: „Das Thema das Sie gewählt haben könnte aktueller kaum sein: Der Frauenanteil im Bundestag ist so niedrig wie seit 20 Jahren nicht mehr. Im Niedersächsischen Landtag ist dieser ebenfalls erstmals wieder
gesunken – auf unter 30 Prozent. Dieser Rückschritt in unseren Parlamenten muss uns umtreiben!“ Ihre Schlussfolgerung: „Frauen wurden lange Zeit gefördert, es ist an der Zeit dass sie fordern!“

Bürgermeisterin Helmi Behbehani stellte heraus, dass der Rat der Stadt Göttingen zwar seit 2016 mit 44,7% Frauenanteil positiv abweicht, es sich aber lohne, genauer hinzuschauen nach Funktionen oder beispielsweise Aufsichtsräten. Ulrike Westphal vom Niedersächsischen Gleichstellungsministerium informierte über die Ministeriums-Initiative „Gleichstellung sichtbar machen – CEDAW in Niedersachsen“. Ziel sei, nicht nur das Frauenrechtsabkommen bekannter zu machen, sondern auch bei den inhaltlichen Schwerpunkten Verbesserungen zu erreichen, so Westphal.

Dr. Katja Rodi, Universität Greifswald, Rechts- und staatswissenschaftliche Fakultät informierte über die Inhalte und Wirkungsweise des Übereinkommens zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau kurz CEDAW. Obwohl es bereits seit 1979 existiert, war es nur wenigen der sechzig Teilnehmenden bekannt und traf auf reges Interesse.

Dokumentation Auftaktveranstaltung

Dokumentation-Auftakt-Göttingen_5-2018.pdf (2,4 MiB)


Kontakt zur Modellregion Göttingen

Christine Müller
Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Göttingen
Hiroshimaplatz 1-4
37083 Göttingen
Telefon (0551) 400-3305
gleichstellungsbuero@goettingen.de
https://gleichstellung.goettingen.de


Newsletter

Schon auf der Auftaktveranstaltung in Göttingen wurde der Wunsch nach einem Newsletter geäußert. Der Newsletter des Göttinger Gleichstellungsbüros erscheint regelmässig. Er informiert über gleichstellungspolitisch interessante Veranstaltungstermine, regelmäßige Netzwerktermine sowie Neuigkeiten aus Projekten und Einrichtungen. Hier können Sie den Newsletter abonnieren: https://gleichstellung.goettingen.de/newsletter/


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