Projekte, die was bewegen!

2023 ist noch nicht vorbei - doch bereits jetzt können viele niedersächsische Kommunen auf tolle Projekte und Aktionen zurückblicken, bei denen immer eines im Fokus stand: gleichstellungspolitische Themen, die vor Ort bewegen, sichtbar zu machen.
So ging es im Landkreis Göttingen darum, mehr Frauen für die Kommunalpolitik zu begeistern. Das geschah unter anderem bei einer hochkarätigen Podiumsdiskussion, die deutlich machte, wie wichtig es ist, dass Frauen die Gesellschaft mitgestalten. Zudem möchte der Landkreis Frauen, die bereits in der Politik tätig sind, mit Kursen zum Thema Schlagfertigkeit stärken. Diese finden am 7. und 14. Oktober sowie am 11. November statt (siehe Kalender).
In Delmenhorst stand das Thema K.O.-Tropfen im Mittelpunkt. Durch eine breit angelegte Kampagne wurde auf das Thema aufmerksam gemacht und viel Informationsmaterial auf dem Kramermarkt verteilt.
Das Thema Gender Planning beschäftigte hingegen nicht nur die Stadt Lüneburg, sondern auch die Modellregion Stade. Vorträge, Lesungen und Diskussionen hoben hervor, wie wichtig es ist, bei der Stadtplanung mehrere Perspektiven zu berücksichtigen.
Obwohl schon viel passiert ist und sich das Jahr langsam dem Ende zuneigt, warten noch weitere spannende Projekte und Veranstaltungen in ganz Niedersachsen. Auf dieser Seite erfahren Sie immer, was wann und wo geplant ist!
Jahrestag Inkrafttreten CEDAW in Deutschland - 9. August
Am 9. August 1985 trat die UN-Frauenrechtskonvention (CEDAW) in der Bundesrepublik Deutschland in Kraft. Diese historische Entscheidung markiert einen entscheidenden Schritt auf dem Weg zur Förderung der Geschlechtergerechtigkeit und zur Bekämpfung von Diskriminierung und Gewalt gegen Frauen. Die UN-Frauenrechtskonvention ist die verbindliche Leitlinie für die nationale Politikgestaltung und Gesetzgebung zur Förderung der Gleichstellung der Geschlechter und des Schutzes der Menschenrechte von Frauen. Sie hat in Deutschland zu einer Vielzahl von positiven Veränderungen geführt - von der Einführung gesetzlicher Regelungen zum Schutz vor Diskriminierung bis hin zur Förderung von Frauen in Führungspositionen. Sie hat zugleich die Sensibilisierung für Themen wie geschlechtsspezifische Gewalt und Chancengleichheit erhöht. „Der Jahrestag des Inkrafttretens der UN-Frauenrechtskonvention erinnert uns daran, wie weit wir gekommen sind, aber auch wie viel Wegstrecke noch vor uns liegt. Die Politik muss weiterhin entschlossen daran arbeiten, dass Gleichstellung und Schutz vor Diskriminierung und Gewalt für alle Frauen Realität werden“, betont Beate Rudolf, Direktorin des Deutschen Instituts für Menschenrechte. „Die Abschließenden Bemerkungen des CEDAW-Ausschusses geben der Bundesregierung und den Behörden wichtige Hinweise auf rechtliche wie tatsächliche Schutzlücken, die jetzt rasch geschlossen werden müssen.“ www.institut-fuer-menschenrechte.de
Überzeugend argumentieren: Online-Workshop für Kommunalpolitikerinnen
Als Kommunalpolitikerin will man nicht nur die Hand heben, sondern mitgestalten und Themen einbringen, die einem am Herzen liegen. Doch wie lassen sich Anliegen, für die man sich stark machen will, in der Fraktion, im Rat oder im Ausschuss darstellen? Wie können weitere Personen - innerhalb wie außerhalb der Kommunalpolitik - hierfür gewonnen und positiven Druck erzeugt werden? Welche Argumentations- und Überzeugungstechniken gibt es im politischen Kontext? Und wie kann man mit kritischen Einwänden, unfairen Methoden und flapsigen Äußerungen umgehen? Diese und weiteren Fragen werden im Online-Workshop "Anliegen platzieren | Überzeugend argumentieren | Bündnisse schmieden - Tipps für Kommunalpolitikerinnen" erarbeitet. Der Workshop hat das Ziel, kommunalpolitisch engagierte Frauen bei der Wahrnehmung ihrer Aufgaben zu unterstützen, Handlungskompetenzen zu stärken und Erkenntnisse für eine erfolgreiche politische Teilhabe zu gewinnen.
Die Veranstaltung wird im Rahmen des Projektes „Gleichstellung sichtbar machen – CEDAW in Niedersachsen“ vom Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung gefördert. Die Förderung und tatsächliche Umsetzung einer gleichberechtigten Teilhabe und Beteiligung von Frauen an politischen Willensbildungs- und Entscheidungsprozessen und in den politischen Gremien stellt ein Kernelement des Projektes dar. Die Termine sind bereits ausgebucht.
Große Öffentlichkeitskampagne über „Gewalt gegen Frauen“ in der Stadt Oldenburg

Gewalt gegen Frauen kommt in allen sozialen Schichten und Altersgruppen vor und hat viele Gesichter: sexuelle Belästigung, Demütigung, Beleidigung, Prügel, Bedrohung, soziale Kontrolle, sexuelle Nötigung, Stalking oder Vergewaltigung um nur einige zu nennen (https://www.hilfetelefon.de/gewalt-gegen-frauen.html). Sie beginnt schon mit der alltäglichen Anmache und kann schlimmstenfalls mit einem Femizid enden.
Das Gleichstellungsbüro der Stadt Oldenburg möchte mit einer großangelegten Öffentlichkeitskampagne zum Thema „Gewalt gegen Frauen“ sensibilisieren und über verschiedene Formen von Gewalt aufklären.
Catcalls werden sichtbar gemacht
Anlässlich des bundesweiten Aktionstags gegen Catcalling setzt das Gleichstellungsbüro der Stadt Oldenburg auf Sichtbarkeit. Ab dem 9. Juni waren Litfaßsäulen im Stadtgebiet mit unschönen Beispielen von Catcalls plakatiert, auch Schaufenster in der Innenstadt wurden gestaltet. „Catcalls sind eine gezielte Machtdemonstration und Herabwürdigung“, betont Renate Vossler, stellvertretende Gleichstellungsbeauftragte. „Durch die Beteiligung an diesem bundesweiten Aktionstag möchten wir die Gesellschaft sensibilisieren, Mädchen und Frauen stärken und insbesondere auch Männer auffordern, sich gegen ihre übergriffigen Geschlechtsgenossen zu positionieren.“ Mehr dazu finden Sie hier.
Proaktiv gegen K.O.-Tropfen
K.O.-Tropfen sind in Deutschland für eine hohe Dunkelziffer an Straftaten mitverantwortlich. Die Erinnerungslücken der Opfer sind groß und die Substanzen lassen sich nur sehr kurz nachweisen. Auch wenn der Verdacht vielleicht sogar auf ein manipuliertes Getränk fällt, verhindern Unsicherheit und Scham der Betroffenen oft das gebotene schnelle Handeln.
Das Gleichstellungsbüro möchte auf die Gefahr von K.O.-Tropfen aufmerksam machen und dazu aufrufen, auf sich selbst und auf andere zu achten. Dazu entwickelt es derzeit Videos, die bei Konzerten, in Clubs und unterschiedlichsten Veranstaltungen genutzt werden können, um für die Thematik zu sensibilisieren. Die in unterschiedlichen Umgebungen entstandenen Videos sind vielseitig einsetzbar und werden Interessierten kostenlos zur Verfügung gestellt. Sie wurden insbesondere für die Nutzung auf Social-Media-Kanälen konzipiert. Die Kulturetage in Oldenburg machten es vor und haben die ersten beiden Videos im Rahmen der Werbung für den jetzt beginnenden Oldenburger Kultursommer auf ihrem Social-Media-Account eingebunden.
Die Videos werden kostenlos zur Verfügung gestellt und können bei der Gewaltschutzkoordinatorin unter Johanna.Reimann@stadt-oldenburg.de angefragt werden. Alternativ können auch Plakate in verschiedenen Größen bestellt werden. Mehr dazu finden Sie hier.
CEDAW-Allianz übergibt Alternativbericht an die Bundesregierung
Am 21. April 2023 übergibt die CEDAW-Allianz Deutschland – ein breites Netzwerk von Frauen- und Menschenrechtsorganisationen – ihren Alternativbericht zum Umsetzungsstand der UN-Frauenrechtskonvention in Deutschland an die Bundesregierung. Mit zahlreichen Empfehlungen und Forderungen macht der Bericht deutlich, welche Maßnahmen ergriffen werden müssen, damit das Ziel der Geschlechtergerechtigkeit endlich erreicht wird – insbesondere vor dem Hintergrund der aktuellen Krisen. weiterlesen
CEDAW-Fachtagung: Wo Gründerinnen Unterstützung finden
Der Schritt in die Selbstständigkeit ist spannend! Dennoch sind Frauen bisher zurückhaltend, wenn es um Existenzgründungen geht. Sie gehen den Weg der beruflichen Selbstständigkeit zwar immer häufiger – doch nach wie vor seltener als Männer. Dabei bietet berufliche Selbstständigkeit, die Gründung eines eigenen Unternehmens oder die Übernahme, viele Potenziale für Frauen und deren berufliche Entwicklungsmöglichkeiten.
Um die Gründungspotenziale von Frauen stärker als bisher zu erkennen und zu fördern, veranstaltete Gleichberechtigung und Vernetzung e.V. im Rahmen des CEDAW-Projektes „Gleichstellung sichtbar machen“ einen Online-Fachtag am 17.03.2023 rund um das Thema Existenzgründung.
Die Veranstaltung fand in Kooperation mit dem Niedersächsischen Netzwerk „Gründerinnen kompetent beraten“ statt und richtete sich an Gleichstellungsbeauftragte und Berater:innen.
Ziel des Fachtages war/ist es, die Sichtbarkeit von Gründerinnen zu stärken, Unterstützungsbedarfe herauszuarbeiten, Schnittstellen zwischen der Arbeit/Engagement von Gleichstellungsbeauftragten/gleichstellungspolitisch Aktiven und der Gründungsberatung aufzuzeigen – und so interessierte Frauen effektiv und bedarfsgerecht zu unterstützen. weiterlesen
Mein Geld – meine Entscheidung! Finanztipps für Frauen

Gleichberechtigung und Vernetzung e.V. hat im Rahmen des Projektes „Gleichstellung sichtbar machen – CEDAW in Niedersachsen“ eine Broschüre veröffentlicht, die sich mit den Themen Vermögensaufbau und Vorsorge auseinandersetzt und erste wichtige Schritte für die finanzielle Unabhängigkeit von Frauen vermittelt. Die Broschüre „Mein Geld – meine Entscheidung! Finanztipps für Frauen“ führt Frauen in die Grundlagen der Geldanlage ein, vermittelt Finanztipps und unterstützt Frauen eine eigene Anlagestrategie zu finden. Hauptziel ist es, Frauen dazu zu ermutigen sich mit der aktuellen und vor allem zukünftigen finanziellen Situation auseinanderzusetzen und die eigenen Finanzen in die eigenen Hände zu nehmen.
Kommunale Gleichstellungsbeauftragte in Niedersachsen können kostenlos Broschüren bestellen. Kontaktieren Sie hierfür: Katja Möker, moeker@guv-ev.de. Die Inhalte sind außerdem online abrufbar unter mein-geld-meine-entscheidung.de.
Grußwort

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
ich freue mich, dass Sie die Internetseite des Projektes „CEDAW – Gleichstellung sichtbar machen in Niedersachsen“ aufgerufen haben. Das Kürzel CEDAW steht für „Convention on the Elemination of All Forms of Discrimination Against Women, die Frauenrechtskonvention der Vereinten Nationen, die auch von Deutschland unterzeichnet wurde. Die Konvention verbietet nicht nur jede Diskriminierung von Frauen und Mädchen, sie hat auch einen weitergehenden Anspruch. weiterlesen
Dokumentation
GENDERBLICK auf Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf. Dokumentation des Vortrags von Senta Marienfeld.